Eiche ( Stieleiche – Quercus robur)
Andere Namen: Flammeiche, Loheiche, Sommereiche
Die Eiche ist in ganz Europa verbreitet und häufig kann man sie auf Anhöhen finden. Der Gattungsname „Quercus“ stammt aus dem Keltischen von „quer = schön“ und „cues = Baum“ und „robur“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet soviel wie Kraft oder Stärke.
Geschichtliches, Mythos und Brauchtum
- Die Kelten, Goten, Germanen und auch die Römer verehrten die Eiche als einen von den Göttern geweihten Baum.
- Sie wurde oft mit Thor, der Gott von Blitz und Donner, in Verbindung gebracht.
- In frühen Zeiten galt sie als Baum des Mannes uns symbolisierte Kraft und Ausdauer.
- Bei den Germanen wurden anstehende Gerichtssitzungen in einem Eichenhain abgehalten.
- Die Eiche gilt seit Anbeginn der Menschheit als Schutzbaum. Aus ihr wurden Räucherungen, Schutzamulette aber auch Zauberstäbe gefertigt.
- Die alten Griechen hörten im Rauschen der Bäume ihren Gott Zeus sprechen
- Im Mittelalter wurde das vermoderte Laub als Aufguss bei Ruhr und Weißfluss verwendet.
- Kleinkinder sollten den verlorenen Zahn in eine Eiche bohren, damit alle zukünftigen Zähne gesund bleiben.
- Sie wurden oft als „Grenzbaum“ für Grafschaften verwendet
- Rademacher, ein naturheilkundlicher Arzt des 19. Jahrhunderts, lobte die Kraft der Eicheln bei Milzschwellungen.
- In Kriegszeiten hat man die Früchte der Eiche als Kaffeeersatz verwendet.
- Früher wurde die Eiche auch bei jeglicher Art von Lebererkrankung eingesetzt.
- In den letzten Jahren wird der Eiche auch eine Schutzfunktion gegenüber diversen Umeltbelastungen zugesprochen.
Inhaltsstoffe der Eiche
Folgende Stoffe sind in der Eiche enthalten:
- Gerbstoffe (Catechingerbstoffe, Gallensäure)
- Bitterstoffe (Quercin)
- Quercit
- Pektin
Für was kann man die Eiche verwenden?
Der Baum wird traditionell schon seit vielen Jahrhunderten in der Volksmedizin eingesetzt. Zu den bekanntesten Hauptwirkungen zählen:
- Entzündungshemmend
- Blutstillend
- Allgemein stärkend
- Antibakterielle und antivirale Eigenschaften
Typische Einsatzbereiche für die Eiche sind:
- unspezifische , akute Durchfallerkrankungen
- entzündliche Hauterkrankungen
- nässende Ekzeme
- Verbrennungen
- Hämorrhoiden
- Entzündungen im Mund- und Rachenraum
- Juckreiz
Die Eiche bei Hauterkrankungen
Am bekanntesten ist wahrscheinlich die äußerliche Waschung mit einem Eichensud aus den Blättern und der Rinde. Durch den hohen Gehalt an Gerbsäuren und die antibakteriellen und antivirale Eigenschaften des Baumes ist sie ein beliebtes Hausmittel bei den verschiedensten Hautproblemen. Dazu gehören Juckreiz, Verbrennungen, schlecht heilende Wunden und nässende Hautausschläge. Allerdings sollte die Waschung nicht zu oft angewandt werden (max. 3 mal pro Woche), da sie die Haut stark austrocknet.
Die Eiche bei Umweltbelastungen
Die Eiche ist einer der Bäume, welcher stark unter den unterschiedlichen Umweltbelastungen leidet. Aus diesem Grund gehen viele davon aus, das ihre schützende Eigenschaft die Fähigkeit hat, Umweltgifte und Strahlungen aufzunehmen. Deshalb wird ihr Holz, aber auch Tinkturen oder Tees oft zur Ausleitung von Umweltgiften verwendet.
Die Eiche in der Tierheilkunde
Früher wie auch heute noch wird die Eiche bei Wunden, Flechtenerkrankungen und Hautentzündungen in der Tierheilkunde verwendet. Hier wird in erster Linie eine Abkochung der Fruchtschalen eingesetzt.
Die Eicheln kann man auch mahlen oder zerstampfen und das daraus entstandene Mehl als stärkendes Futtermittel verwenden.
Das Eichenmehl wird häufig auch bei Durchfallerkrankungen bei Pferden, Esel oder Rindern verwendet.
Eichen – Rezepte
Eichen-Vollbäder bei Hautproblemen und starken Juckreiz
Für ein Vollbad wird 1 Kg Eichenrinde in einem Topf mit Wasser ca 30 min. gekocht und anschließend abgeseiht. Der Sud wird dann dem Badewasser zugegeben.
Bei Hautausschlägen kann man das Badewasser mit Eichenrindenabsud und Wallnussblätertee zu gleichen Teilen anreichern (auch für Kinder geeignet)
Eichen-Sitzbäder bei Hämorrhoiden und Gebärmutterentzündungen
Für ein Sitzbad reichen ca 300g Eichenrinde aus. Aus ihnen wird wie beim Vollbad ebenfalls ein Absud gemacht und dem Badewasser zugefügt.
Gurgelwasser bei Angina und zur Festigung des Zahnfleisches
Man braucht dafür 2 gehäufte Esslöffel, die man mit ca. 500 ml Wasser kocht. Der daraus entstandene Sud kann nun 2-3 mal täglich zum gurgeln verwendet werden.