Darm Bild von Alicia Harper auf
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Pilze sind keine Seltenheit in der Natur. Einige von Ihnen können sogar zu medizinischen Zwecken eingesetzt werden. Allerdings gibt es auch einige Pilze, welche weniger gut für unseren Organismus sind. Und gerade unser Verdauungstrakt ist ein beliebter Sammelplatz für Darmpilze.

 

 

Darmpilz – Candida albicans

Eigentlich hat jeder Mensch diesen Pilz im Darm, nur wenn er überhandnimmt, wird er pathologisch und verursacht die verschiedensten Symptome. Er kann zum eine kurzfristig über die Ernährung in unseren Körper gelangen oder sich bei einer gestörten Darmflora in den Darm einnisten. Besteht dieser Zustand für einen längeren Zeitraum, kann es zu erheblichen Auswirkungen auf den ganzen Organismus führen. So kann es z.B. zu einem Mangel an Vitaminen, Enzymen und Antikörpern kommen, was wiederum das Entstehen von Zivilisationskrankheiten begünstigt.

 

 

Ursachen für Darmpilze

Pilze gelangen durch kontaminierte Nahrung oder über die Atemluft in den menschlichen Organismus. Pilze haften an Gegenständen, kommen in der Erde und im Wasser vor. Auf diese Art und Weise gelangen sie in den Darm.

 

Folgende Ursachen können für einen Pilzbefall verantwortlich sein:

  • Antibiotikaeinnahme
  • Störung und/oder Schwächung der Darmflora
  • Überangebot an Zucker
  • Geschwächtes Verdauungssystem
  • Verändertes Darmmilieu (z.B. falscher pH-Wert)

 

 

Risikofaktoren für eine Pilzbesiedelung

  • Antibiotika
  • Immunsuppressive wirkende Medikamente (z.B. Cortison)
  • Chronische Erkrankungen, die das Immunsystem schwächen
  • Alter (besonders ältere Frauen und Neugeborene)
  • Mangelnde Hygiene

 

 

Darmpilze

 

Welche Auswirkung haben Darmpilze auf unseren Verdauungstrakt?

Besonders bei einem Überangebot von Zucker, kann ein Darmpilzbefall einen starken negative Einfluss auf unseren Körper haben. Durch das Zuviel an Zucker kommt es zu einer vermehrten Gärung. Die daraus entstandenen Alkohole werden über die Pfortader zu Leber transportiert und könne diese schädigen. Desweiterem können Gase, welche durch den Gärungsprozess entstanden sind, zu starken Darmkrämpfe führen.

Im chronischen Verlauf kann es zu Herzbeschwerden (Roemheld-Syndrom) und sogar Rückenbeschwerden kommen.

 

Folgende Wirkung kann ein Darmpilz haben:

  • Bildung von Allergenen aus Zelltrümmern des Pilzes
  • Lokale oder systemische Schleimhautreaktionen
  • Freisetzung von Mykotoxinen (Pilzgifte)
  • Dauerhafte Schädigung der Darmschleimhaut
  • Leberstörungen

 

 

Mögliche Symptome bei einem Pilzbefall

 

Darmpilze

  • Übelriechende Blähungen
  • Krampfartige Bauchbeschwerden
  • Häufiger Wechsel zwischen Verstopfung und Durchfall
  • Juckender Ausschlag in der Darm- und Vaginalregion
  • Übermäßige Müdigkeit
  • Heißhunger auf Süßes
  • Chronische Entzündungen
  • Unreine Haut
  • Scheidenpilz
  • Chronische Blasenentzündungen
  • Pseudoallergien

 

 

Welche Krankheiten können durch Darmpilze begünstigt werden?

In den letzten Jahren wurde, eine krankhafte Darmflora, besonders in der ganzheitlichen Medizin für eine ganze Reihe von Krankheiten verantwortlich gemacht. Dazu gehören:

  • Immer wiederkehrende Harnwegserkrankungen
  • Allergien
  • Hauterkrankungen
  • Rheuma
  • Haarausfall
  • Asthma
  • Hohe Infektanfälligkeit
  • Morbus Crohn, Colitis ulcerosa und Reizdarm
  • Migräne

 

 

Candida Test – Heim Tests

Sie wollen wissen, ob Ihre Darmflora in Ordnung ist oder ob Sie unter einem Darmpilz leiden?

Dann nutzen Sie die einfachen Tests für Zuhause. Die meisten Tests helfen Ihne dabei, die Verbreitung gängiger Darmpilze (Candida albicans, Candida species, Geotrichum candidum), den pH-Wert Ihres Stuhls sowie das Vorhandensein von Schimmelpilzen im Stuhl zu bestimmen.

 

Darmpilze

Darmpilze -Was kann man tun?

Eine sinnvolle Darmpilz-Therapie sollte man in 3 Schritten durchführen

Schritt 1 (Dauer: 3-4 Tage)

Schritt 2 (Dauer: 3 Wochen)

  • Anti-Pilz Therapie
  • Antipilzdiät

Schritt 3

  • Probiotische Therapie

 

 

Darmreinigung

Als Vorarbeit sollte eine Darmreinigung für mehrere Tage durchgeführt werden. Hier haben sich Mittel wie Bitter- oder Glaubersalz seit vielen Jahren bestens bewährt. Weitere Möglichkeiten für eine Darmsanierung kann man hier finden.

 

 

Anti-Pilz-Therapie

Eine Pilz-Therapie sollte mindestens zwei Wochen andauern.

 

Pilzmittel Nystatin

Nystatin ist einer der bekanntesten Mittel bei einem Pilzbefall. Der Wirkstoff lagert sich im Zellmembran des Pilzes ab und führt dadurch zu seinem Absterben. Nebenwirkungen, die unter einer Nystatintherapie vorkommen, können Durchfall, Übelkeit und Erbrechen sein.

 

Myrrhe bei Darmpilzen

Als pflanzliche Alternative ist hier die Myrrhe zu nennen. In vielen Studien konnte mittlerweile ihre antimykotische Wirksamkeit nachgewiesen werden.

Darmpilze

 

 

Anti-Pilz-Diät

Eine Ernährungsumstellung sollte bei einem bestehende Darmpilzbefall immer in die Therapie miteingebaut werden. Da die Pilze zum Überleben auf Zucker und Kohlenhydrate angewiesen sind, ist dies unerlässlich. Allerdings reicht eine alleinige Pilzdiät auch nicht, da er in der Lage ist, sich  bei einem Nahrungsmangel in die Darmwand (bis zu 6 Monate) einzukapseln. Dasselbe würde passieren, wenn man erst mehrere Wochen nach der Ernährungsumstellung, medikamentös gegen den Pilz vorgehen möchte. Aus diesem Grund ist es wichtig, eine Anti-Pilz-Therapie mit mehreren Säulen parallel durchzuführen.

 

Eine Anti-Pilz-Diät sollte mindestens 4 Wochen lang andauern. In den kommenden Wochen soll durch eine gezielte Diät versucht werden, die Besiedelung von Pilzen in unserem Körper zu reduzieren. Ziel ist es, dass der Darm künftig nicht mehr als Nahrungsquelle für eine Pilzinfektion in Frage kommt.

 

Was Sie nicht essen sollten:

In erster Linie sind Zuckerarten inklusive Honig zu vermeiden. Dazu gehören auch raffinierte Kohlenhydrate. Außerdem sollten sie hergehaltene Nahrungsmittel in den nächsten 4 Wochen von Ihrem Speiseplan streichen.

Auf was Sie in den nächsten 4 Wochen verzichten sollten:

 

  • Zucker in jeglicher Form: Traubenzucker, Fruchtzucker, Honig, Schokolade, zuckerhaltige Mehlspeisen usw.
  • Süßes Obst, speziell Weintrauben, Orangen, Pfirsiche, Pflaumen, kandierte Früchte und Melonen
  • Süße Obst- oder Traubensäfte, Limonaden, Cola, Bier, Whiskys, süße Weinschorlen, Sekt, Most und alle anderen Alkoholischen Getränke
  • Weißmehlprodukte und Teigwaren
  • Käse, Ketchup, Mayonnaise, Pilze, Salatdressing, Sojaprodukte

 

Was Sie essen dürfen:

  • Vollkornbrot, Vollkornnudeln und Knäckebrot (so wenig wie möglich)
  • Fleisch (aber nicht paniert) und Wurst
  • Wurzelgemüse, Kartoffeln, Spinat, Tomaten, Gurken, Radieschen, Rettich, Kohlrabi
  • Reis in geringen Mengen
  • Schafskäse, Quark, Joghurt
  • Sauermilchprodukte (ungesüßt), Butter
  • Saures Obst, Zitronen, saure Äpfel (nicht mehr als 2/Tag)
  • Tee (ohne Zucker), Mineralwasser
  • Zuckerfreie Süßstoffe

 

Zuckerersatzstoffe wie Zyklamat oder Aspartam können im Notfall kurzfristig verwendet werden. Da diese Süßstoffe allerdings auch nicht gerade förderlich für unsere Gesundheit sind, sollte man soweit es geht darauf verzichten. Milchzucker ist ebenfalls in kleinen Mengen erlaubt.

 

 

Natron gegen Candida albicans: Ein Hausmittel mit begrenzter Wirkung?

Candida albicans, ein Hefepilz, der natürlicherweise im Darm vorkommt, kann bei übermäßigem Wachstum zu gesundheitlichen Problemen führen. Natron, auch bekannt als Backpulver, gilt als Hausmittel gegen Candida-Infektionen. Aber kann es wirklich helfen?

Die Theorie hinter der Anwendung von Natron ist, dass es den pH-Wert im Körper auf alkalisch verschiebt, was Candida albicans nicht mag. Es gibt allerdings keine wissenschaftlichen Beweise, die diese Behauptung stützen. Studien zur Wirksamkeit von Natron gegen Candida sind rar und zeigen teils widersprüchliche Ergebnisse.

Zudem kann Natron bei unsachgemäßer Anwendung negative Folgen haben:

  • Verdauungsstörungen: Die Einnahme von Natron kann zu Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen, Durchfall und Übelkeit führen.
  • Wechselwirkungen mit Medikamenten: Natron kann die Wirkung bestimmter Medikamente beeinflussen.
  • Elektrolytverschiebungen: Langfristige Anwendung kann den Elektrolythaushalt im Körper stören.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Natron gegen Candida albicans keine Wunderwaffe ist. Es gibt effektivere und wissenschaftlich fundierte Methoden zur Bekämpfung von Candida-Infektionen, z. B. eine Ernährungsumstellung und die Einnahme von Antimykotika.

 

 

Apfelessig gegen Darmpilze: Ein vielversprechendes Hausmittel mit Einschränkungen

Apfelessig, ein fermentiertes Produkt aus Äpfeln, erfreut sich seit jeher großer Beliebtheit als Hausmittel gegen diverse Beschwerden. Auch bei Darmpilz, also einem übermäßigen Wachstum von Candida albicans im Darm, wird Apfelessig gerne eingesetzt. Seine positiven Eigenschaften könnten auf verschiedene Weise zur Bekämpfung des Pilzes beitragen:

  • Säuregehalt: Apfelessig enthält Essigsäure, die Candida albicans nicht mag und dessen Wachstum hemmen kann.
  • Antibakterielle Wirkung: Apfelessig besitzt antibakterielle Eigenschaften, die das Wachstum schädlicher Darmbakterien reduzieren und so ein gesundes Darmmilieu fördern können.
  • Präbiotika: Apfelessig enthält Präbiotika, die als Nahrung für die „guten“ Darmbakterien dienen und deren Wachstum anregen.

Doch ist Apfelessig wirklich ein Wundermittel gegen Darmpilze?

Die Studienlage zur Wirksamkeit von Apfelessig gegen Darmpilze ist begrenzt und uneinheitlich. Einige Studien zeigen positive Effekte, während andere keine Wirkung feststellen konnten.

Zudem ist es wichtig, Apfelessig richtig anzuwenden:

  • Verdünnung: Apfelessig sollte stets verdünnt verwendet werden, da es unverdünnt die Mundschleimhaut und den Zahnschmelz angreifen kann.
  • Dosierung: Die empfohlene Dosierung variiert, liegt aber meist bei 1-2 Esslöffeln Apfelessig in einem Glas Wasser, verdünnt mit 200ml Wasser, 1-2 Mal täglich.
  • Langfristige Anwendung: Die Wirkung von Apfelessig kann sich erst nach einigen Wochen einstellen.

Apfelessig kann also ein nützliches Hausmittel gegen Darmpilze sein, sollte aber nicht als alleiniges Heilmittel betrachtet werden. Bei hartnäckigen Pilzinfektionen oder schweren Symptomen ist es ratsam, einen Arzt zu konsultieren, um eine professionelle Diagnose und Therapie zu erhalten.

 

 

Bezugsquellen


Darmpilze

 

Darmpilze

 

 

 

 

Quellen:

Steffen Gruss
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