stressige menschen
Bewerte diesen Artikel

 

 

Stress – was bewirkt er und wie wird die Kontrolle darüber erlangt?

 

Über drei Viertel der Erwachsenen in Deutschland fühlen sich zumindest phasenweise gestresst. Der Rest ist sogar häufig betroffen, wobei Frauen öfter über ein Stressgefühl berichten als Männer. Die Zahlen sind das Ergebnis einer groß angelegten Umfrage der Techniker Krankenkasse. Was viele Menschen nicht wissen: Es gibt sowohl eine positive als auch eine negative Variante.

 

stress loswerden

 

 

Was ist positiver und was negativer Stress?

Unser Gehirn setzt in stressigen Situationen in Millisekundenschnelle Botenstoffe der Nervenzellen frei. Dadurch kann sich das Nervensystem entweder auf „Flucht“ oder auf „Kampf“ einstellen. In den Muskeln vermehrt sich der Blutfluss, es kommt zur Ausschüttung von Hormonen wie Kortisol und Adrenalin. Infolgedessen schlägt das Herz rascher, der Blutdruck steigt an, die Atmung verkürzt sich. Diese Reaktionen sind die natürliche Antwort unseres Körpers auf Stress, der in zwei Kategorien eingeteilt wird:

 

  • Positiver Stress: Zwar belasten punktuelle Stressreaktionen Menschen für kurze Zeit bis an ihre Grenzen, langfristig gesehen können sie jedoch die Gesundheit fördern. Es heißt: Wer sich ihnen ab und an aussetzt, bleibt im höheren Alter vitaler und ist insgesamt ausgeglichener, was sich auch auf einen besseren Nachtschlaf auswirkt.
  • Negativer Stress: Er liegt vor, wenn wir mit anhaltenden Stressphasen zu tun haben und wird auch als Dauer- oder Dysstress bezeichnet. Der Körper findet durch die dauerhafte Belastung keine Möglichkeit zum Energie- bzw. Hormonabbau. So steht das Immunsystem stets in Alarmbereitschaft – mit negativen Folgen auf unsere Gesundheit.

 

Damit sich Stress positiv auswirkt, darf eine Belastung auf jeden Fall nur vorübergehend sein. Das Hormonsystem benötigt Zeit zum Herunterfahren und um wieder zur Ruhe zu kommen. Kann auf den Energieaufbau keine Entladung folgen, kommt es unweigerlich zum negativen Stress.

 

[irp]

Kontrolle über Dauerstress erlangen

 

Stress loswerden ist für viele Betroffene gar nicht so einfach. Da er mittlerweile zu den Volkskrankheiten zählt, profitieren wir allerdings von zahlreichen wissenschaftlichen Untersuchungen und Ergebnissen. Es gibt viele verschiedene Lösungsansätze, die individuell nutzbar sind. Wichtig ist zunächst, Dauerstress und seine negativen Konsequenzen zu erkennen. Nur, wer ihn als Problem erkennt und ernst nimmt, kann sich davon befreien. Als nächster Schritt müssen die Ursachen herausgefunden werden. Klar ist: Es hilft nicht, allein die Symptome zu bekämpfen, vielmehr geht es um die Beseitigung des Auslösers. Das Stressgefühl beginnt im Kopf und kann nur aufkommen, wenn man etwas selbst als außergewöhnlich starke Belastung einordnet. Deshalb sollten Menschen lernen, dringende Aufgaben nicht als stressige Belastung anzusehen. Darüber hinaus muss der Umgang mit erzwungenen Stresssituationen trainiert werden. Die Nutzung eines von Fachleuten aufgestellten Programms empfiehlt sich, denn bei der Stresskontrolle geht es um ganzheitliche Ansätze.

 

 

Tipps für den Alltag

 

Medikamente

Arzneimittel sind nur im Notfall eine Lösung, denn sie beseitigen ausschließlich die Symptome, nicht die Ursache. Trotzdem können sie kurzzeitig helfen, die Psyche soweit zu stärken, dass Menschen in die Lage versetzt werden, die Stresskontrolle und -beseitigung aktiv anzugehen. Man muss dabei nicht zwingend auf chemische Medikamente zurückgreifen. Es gibt zahlreiche pflanzliche Mittel, die gute Erfolge verzeichnen. Bekannt sind beispielsweise CBD-Produkte, die gegen Stress, Burnout und auch körperliche Krankheiten eingesetzt werden.

 

Terminkalender

Die Nutzung eines gut geführten Terminkalenders hilft gleichfalls, Stress zu vermeiden, der häufig durch Kontrollverlust entsteht. Bestenfalls wird jede noch so kleine Aufgabe notiert und eingeplant. Auf diesem Weg können entscheidungsbedingte Stresssituationen umgangen werden.

 

stress loswerden

 

E-Mails

Heute werden viele Arbeiten am Computer erledigt. Wer eingehende E-Mails, die Antworten oder eine Bearbeitung erfordern, jedes Mal sofort öffnet, setzt sich automatisch unter stressigen Druck. In diesem Fall bedeutet das: eins nach dem anderen. D.h., erst wenn Kapazitäten frei sind, wird die nächste E-Mail geöffnet.

 

Verschnaufpausen

Während eines Achtstundentages an der Arbeit ständig zu 100 Prozent produktiv zu sein, ist nahezu unmöglich. Unsere Konzentrationsfähigkeit ist beschränkt, wer sie überansprucht, wird sich selbst stressen und Fehler machen. Sich in eine Sache zu verbeißen, bringt in der Regel keinen Erfolg. Besser, man legt eine zehnminütige Pause ein und oft taucht eine Lösung während der kurzzeitigen Entspannung plötzlich von allein auf.

Steffen Gruss
Letzte Artikel von Steffen Gruss (Alle anzeigen)
×