Dauerstress
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Stress und seine Auswirkung auf unseren Stoffwechsel

Jeder hat schon mal eine stressige Phase in seinem Leben gehabt. Dies ist normal auch nix schlimmes, es gibt immer wieder mal ein Tief im Leben. Bleibt diese Situation über einen zu langen Zeitraum bestehen, dann kann das sehr wohl negative Auswirkungen auf unser Leben und unseren Stoffwechsel haben.

 

Dauerstress

 

Was ist eigentlich Stress?

Im Prinzip gibt es zwei Möglichkeiten, weshalb unser Körper vermehrt Stress ausgesetzt ist. Dies können zum einen psychische und zum anderen physische Faktoren sein.

 

Psychischer Stress entsteht in Situationen, denen wir gedanklich eine negative Bedeutung geben. Das können die unterschiedlichsten Situationen sein, die uns im Moment überfordern. Dazu gehören z.B.

  • Termin- und Leistungsdruck im Beruf
  • Verantwortung in Job und Familie
  • Soziale Konflikte
  • Geldsorgen
  • gesundheitliche Probleme
  • Schlechte Nachrichten

 

Unter physischen Stress können folgende Faktoren fallen:

  • Schlafmangel
  • Chronische Schmerzen
  • Chronische Erkrankungen
  • Lebensmittelunverträglichkeiten und Allergien
  • Stoffwechselerkrankungen (z.B. Insulinresistenz, Diabetes und Übergewicht)
  • Schwermetalle, Schadstoffe und Medikamente
  • Schlechte Atemluft

 

Was passiert bei chronischem Stress?

Wenn wir uns permanent inneren und äußeren Stressfaktoren aussetzen, hat unser Organismus ein eigenes Schutzsystem – Das Stresshormon Cortisol. Dieses hilft uns normalerweise dabei die stressbedingte Situation zu überstehen. Eine chronische Cortisol Ausschüttung beeinträchtigt unseren Organismus allerdings erheblich.

Cortisol, auch als Stresshormon bekannt, spielt im Körper eine wichtige Rolle. Es wird in den Nebennieren als Reaktion auf Stress ausgeschüttet und hilft dem Körper, sich auf Kampf-oder-Flucht-Situationen vorzubereiten.

Kurzfristig hat Cortisol positive Auswirkungen:

  • Es steigert die Herzfrequenz und den Blutdruck, um die Muskeln mit mehr Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen.
  • Es mobilisiert Glukose aus der Leber, um dem Körper Energie für die Bewältigung der Stresssituation zu liefern.
  • Es unterdrückt das Immunsystem, um Ressourcen für die unmittelbare Bedrohung zu sparen.

Bei Dauerstress jedoch gerät dieser Mechanismus aus dem Gleichgewicht. Der Cortisolspiegel bleibt dauerhaft erhöht, was negative Folgen für die Gesundheit haben kann:

  • Schwächung des Immunsystems: Chronischer Stress macht anfälliger für Infektionen und Krankheiten.
  • Störungen des Magen-Darm-Trakts: Cortisol kann Magengeschwüre, Durchfall und andere Verdauungsprobleme verursachen.
  • Erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Hoher Cortisolspiegel kann zu Bluthochdruck, Herzinfarkt und Schlaganfall führen.
  • Schlafstörungen: Cortisol kann den Schlafrhythmus stören und zu Ein- und Durchschlafproblemen führen.
  • Mentale Beeinträchtigungen: Chronischer Stress kann zu Angstzuständen, Depressionen und Burnout führen.
  • Gewichtszunahme: Cortisol fördert die Speicherung von Bauchfett.
  • Negative Auswirkungen auf die Haut: Cortisol kann Akne, Rosazea und andere Hautprobleme verschlimmern.

Der Teufelskreis:

Dauerstress führt zu einem erhöhten Cortisolspiegel. Dieser wiederum kann weitere Stresssymptome verstärken und die Stressresistenz des Körpers verringern. So entsteht ein Teufelskreis, der sich negativ auf die Gesundheit auswirken kann.

 

Den Cortisolwert kann man im Labor oder ganz bequem mit einem Heimstest (z.B. for you eHealth- Selbsttest online bestellen )von zuhause austesten lassen.

 

Welche Auswirkung hat Cortisol auf unseren Stoffwechsel?

Cortisol blockiert andere Hormone

Hier sind besonders zwei Hormone, welche für unseren Stoffwechsel wichtig sind, zu nennen.

Testosteron: Cortisol unterbricht den Aufbau von Proteinen im Körper.

Insulin: Cortisol zieht Proteine aus den Muskeln und wandelt sie in Glukose (Zucker) um.

Dadurch wirkt das Stresshormon muskelabbauend (man spricht auch von katabol, was bei einer Gewichtsreduktion nicht besonders förderlich ist.

 

Stress hemmt den Fettabbau

 

Eine weitere negative Auswirkung von Stress auf unseren Stoffwechsel ist eine Reduktion des Fettabbaus. Auch hier spielt das Cortisol wieder eine wichtige Rolle. Es verhindert das unsere Zellen auf bestimmte Hormone reagieren. Es bildet sich eine Hormon-Resistenz.

 

Resistenz gegen Insulin

Es kommt zu einem hohen Insulinspiegel. Wird dieser Zustand chronisch, kann die Volkskrankheit Diabetes daraus entstehen. Die Insulinresistenz führt dazu, dass weniger bis gar keinem Fett mehr aus den Fettzellen ausschleust wird.

 

Resistenz gegen Leptin

Leptin ist unser Sättigungshormon.  Wird dieses blockiert, so verlieren wir auch unser natürliches Sättigungsgefühl.

 

Dauerstress
Übergewicht ist oft eine Folge von Dauerstress

 

 

 

Hungerhormon wird angeregt

Cortisol hat eine starke anregende Wirkung auf das Hormon Ghrelin. Während Leptin dafür verantwortlich ist, dass Du satt wirst, bewirkt Ghrelin genau das Gegenteil. Wodurch in den meisten Fällen auch mehr Kalorien aufgenommen werden, als nötig wären.

 

 

Stress fördert gefährliches Organfett

 

Und wieder ist das Cortisol der Übeltäter. Durch das Hormon wird vermehrt Organ oder Viszeralfett gebildet. Dieses kann dazu führen, dass die Funktion von Bauchorganen stark einschränkt wird. Nebenbei ist das Viszeralfett auch ein Ursprungsort für viele Entzündungen.

Stress fördert Entzündungen im Körper

Durch Dauerstress wird auch unser Immunsystem heruntergefahren. Der optimale Zustand damit sich sogenannte „stille“ Entzündungen entwickeln können. Diese sind in vielen Fällen anfangs systemlos. Auf Dauer allerdings können sie erheblichen Schaden hervorrufen.

Entzündungen haben aber auch einen starken Einfluss auf unseren Stoffwechsel. Deshalb sollte man bei unklaren Beschwerden immer die Entzündungswerte im Labor prüfen lassen.

 

Fazit

Stress und ganz besonders Dauerstress hat einen starken Einfluss auf unseren Organismus, insbesondere auf unseren Stoffwechsel. Aus diesem Grund sollte man auf sein persönliches Stress-Management achten und das eine oder andere Entspannungsverfahren in den Alltag mit einbauen.

 

 

 

 

Steffen Gruss
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