Noni: Bitterer Saft, mannigfaltige Wirkkraft
Wunderfrucht aus der Südsee
Der Name Noni hat seinen Ursprung im polynesischen Kulturraum. In Indien wird M. citrifolia Nuna oder Indian mulberry (Indische Maulbeere) genannt. Die Bezeichnung Noni ist dem südostasiatischen Raum zuzuordnen. In der Karibik werden die Bezeichnungen Cheese fruit (Käsefrucht) oder painkiller bush (Schmerzmittelbusch) verwendet. Ab dem Jahr 1996 wird Nonisaft im Zuge der Durchführung mehrerer Studien zu dessen Wirksamkeit als Wellnessdrink vermarktet.10 Im Jahr 2003 wird Nonisaft mit der Einschränkung, dass dessen Produktion in Tahiti stattgefunden haben muss, von der Europäischen Kommission als Lebensmittel für die Vermarktung im europäischen Raum zugelassen.
Inhaltsstoffe
Die Pflanze ist reich an einer Vielzahl von enthaltenen Stoffgruppen. Dazu gehören z.B.:
- ß-Sitosterin
- Purine
- Indole,
- Glucose,
- Flavonoide,
- Glycoside,
- Flavone,
- Fettsäuren,
- Alkohole,
- Caprylsäure, Capronsäure,
- Anthrachinone,
- Alkaloide,
- Ursolsäure,
- Saronjidiol,
- Rubiadinmonomethylether, Rubiadin,
- Chinolin,
- Nordamnacanthal,
- Morindonehexa-ßprimeverosid,
- Morindon, Morindin, Morindadiol, Monoethoxyrubiadin,
- 2-methyl-3,5,6-tetrahydroxyanthraquinon-6-ß-primeverosid,
- Alpha-methoxyalizarin, 3-hydroxymorindon6-ß-primererosid, 3-hydroxymorindon, 2-methyl-3,5,6-trihydroxyanthraquinon, lucidin-3-ßprimeverosid,
- Lucidin, 5,6-dihydroxylucidin-3-ß-primeverosid ,5,7-dimethylapigenin- 40-Oß-D(+)-galactopyranosid, 5,6-dihydroxylucidin,
- Digoxin, Damnacanthol, Chrysophanol,
C18H24O12 , Asperulosid, Alizarin, - Ajmalicin Isomere und 5,7-Acacetin-7-O-ß-D(+)-glycopyranosid.
Darüber hinaus enthalten die Früchte von M. citrifolia circa 50 flüchtige Stoffe, die in der Haltbarkeit ihrer chemischen Ursprunsstruktur begrenzt sind. Diesen Stoffen können Lakcone, Ketone, Ester wie Methyloctanoat, Isoprenol enthaltende Alkohole und organische Säuren wie Octansäure und Hexansäure zugeordnet werden.
Der zur weiteren Verarbeitung verwendete gefriergetrocknete Nonisaft enthält die Spurenelemente
- Magnesium (6,11 Gramm pro Liter bei einer Standardabweichung von
0,21 Gramm), - Kupfer (2,22 Gramm pro Liter bei einer Standardabweichung von 0,31
Gramm), - Molybdän (0,16 Gramm pro Liter bei einer Standardabweichung von 0,004
Gramm) - Cobalt (0,0474 Gramm pro Liter bei einer Standardabweichung von 0,0006
Gramm).
Bezüglich der Mineralstoffe sind Kalium, Kalzium, Schwefel, Phosphor und Selen im Nonisaft enthalten.
Die im Saft der Nonifrüchte enthaltenen Aminosäuren sind
- Glutamat, Alanin Arginin (20 bis 26 Milligramm pro 100 Gramm)
- Glycin, Cystein, Methionin, Tyrosin, Phenylalanin und Lysin (9 bis 14,5 Milligramm pro 100 Gramm).
- Valin, Threonin, Serin, Isoleucin und Leucin (3 bis 6,5 Milligramm pro 100 Gramm), sowie
- Histidin und Asparaginsäure (2 Milligramm und 34,9 Milligramm pro 100 Gramm).
Darüber hinaus enthält der aus der Nonifrucht gewonnene Saft die Vitamine C (Ascorbinsäure) und Provitamin A.
In der Nonifrucht finden sich darüber hinaus auch Phenolverbindungen wie
- Anthrachinonglykoside,
- Rubiadin,
- Damnakanthal,
- Nordamnakanthal,
- Aucubin,
- Morindon
- Scopoletin
Mit dem Wasser-, Ethanol- und Methanolextrakt indischer M. citrifolia Früchte wurde ein phytochemisches Screening durchgeführt, bei dem folgende sekundäre Metaboliten in allen Extrakten identifiziert werden konnten: Steroide, Herzglycoside, Phenol, Tannine, Terpenoide, Alkaloide, Kohlehydrate, Flavinoide, reduzierende Zucker, Lipide und Fette.
Saponine konnten nur in Wasser- und Methanolextrakten gefunden werden und säurehaltige Komponenten nur in Wasserextrakten. Im Fruchtfleisch von brasilianischen M. citrifolia Früchten konnten reduzierte Zucker (hauptsächlich Glucose, Fructose und Saccharose) und hohe Mineralkonzentrationen identifiziert werden.
Bei Screenings verschiedener kommerziell produzierter Nonisaftextrakte aus Nigeria wurden reduzierte Zucker, Phenole, Tannine, Flavinoide, Saponine, Glycoside, Steroide,Terpenoide, Alkaloide und säurehaltige Komponenten identifiziert. Anthrachinone,
Phylobatannine und Naturharze fehlten in diesen nigerianischen Extrakten.
Wässrige Auszüge aus brasilianischen M. citrifolia Früchten enthielten bei der Durchführung eines phytochemischen Screenings Alkaloide , Cumarine , Flavonoide, Tannine, Saponine , Steroide und Triterpenoide.
Studien zu einem aus malaysischen M. citrifolia Wurzeln gewonnenen Dichlormethanwurzelextrakt führten zur Isolierung und Charakterisierung von zehn Anthrachinonen, unter anderem Damnacanthol, Rubiadin, Soranjidiol, Morindon, Damnacanthal und Nordamnacanthal.
Wie wirkt die Noni Frucht ?
Die Südseefrucht hat eine Vielzahl von interessanten Eigenschaften. Hier eine kleine Auflistung, welche davon besonders wertvoll für unsere Gesundheit sind.
Gewichtsreduzierende Wirkung
In einer von Nishioka et al. durchgeführten in vivo Studie wurde eine gewichtsreduzierende Wirkung von Nonisaft an Mäusen untersucht. Bei den mit Nonisaft gefütterten Mäusen konnte eine durchschnittliche Gewichtsreduktion um 40 Prozent beobachtet werden. Die Mäuse in der Kontrollgruppe wurden nach den Prinzipien einer High Fat Diät (HFD) gefüttert. Bei den Mäusen dieser Gruppe konnte eine durchschnittliche Gewichtsreduktion um 25 Prozent beobachtet werden. Die Analyse der durch die Studie generierten Daten konnte auch eine verbesserte Glucosetoleranz sowie eine Senkung des Plasmatriglycerid Werts in der Nonisaftgruppe nachweisen. Die Ergebnisse dieser Studie lassen einen hypoglykämischen Effekt von Nonisaftprodukten erkennen.
Antioxidative Wirkung
In einer von Matsuda et al. durchgeführten in vitro Studie wurde ein antioxidativer Effekt von aus Früchten, Samen und Blättern gewonnenen Ethanolextrakten auf den Prozess der Pigmentbildung untersucht. Bei dem Samenextrakt konnte hierbei eine stärkere Hemmung des Melanin produzierenden Tyrosinase Enzyms beobachtet werden als bei dem Fruchtextrakt. Bei der Analyse des Blätterextraktes konnte keine hemmende Wirkung auf das Tyrosinase Enzym festgestellt werden. Die hemmende Wirkung auf das Tyrosinase Enzym konnte mit den in Samen und Füchten enthaltenen Lignane in Verbindung gebracht werden.
In einer von Kamiya et al. durchgeführten in vitro Studie konnte bei Wasser-, Butanol-, Chloroform-, Methanol- und Ethanolextrakten eine Hemmung der Oxidationsprozesse im Zusammenhang mit LDL Proteinen nachgewiesen werden. Dieser Effekt ist ebenfalls auf die in diesen Extrakten enthaltenen Lignane zurückzuführen.
Entzündungshemmende Wirkung
In einer von Su et al. durchgeführten in vivo Studie wurde die Wirkung von tahitianischem Nonisaft im Zusammenhang mit durch Carrageen induzierten Ödemen in Rattenpfoten untersucht. Dabei konnte ein mit der entzündungshemmenden Wirkung von nichtsteroidalen Antiphlogistika wie Acetylsalicylsäure oder Celecoxib vergleichbarer Effekt beobachtet werden. Im Rahmen dieser Studie konnten darüber hinaus keine durch den
Nonisaft hervorgerufenen Nebenwirkungen bei den Ratten festgestellt werden.
In einer von Palu et al. durchgeführten in vitro Studie konnte eine hemmende Wirkung von tahitianischem Nonisamenöl auf COX 2 und 5 LOX Enzyme beobachtet werden. Durch eine Hemmung dieser Enzyme werden antiinflammatorische Prozesse eingeleitet.
Antiarthritische Wirkung der Südseepflanze
In einer von Saraswathi et al. durchgeführten in vivo Studie wurde die Wirkung von indischem Nonisaft auf die Symptomentwicklung von an Arthritis erkrankten Ratten untersucht. Es konnten Reduktionen der Pfotendicke und ein Rückgang von Läsionen beobachtet werden. Auch der im Rahmen der Studie untersuchte Arthritis-Index konnte durch die Verabreichung von Nonisaft gesenkt werden. Dieser antiarthritische Effekt kann auf die im Nonisaft enthaltenen Flavinoide und Phenole zurückgeführt werden.
Gegen Diabetes gerichtete Wirkungen
In einer von Puranik et al. durchgeführten in vivo Studie wurde die Wirkung von oral verabreichtem Nonisaft auf den Krankheitsverlauf von an Diabetes Typ 2 erkrankten Wistar Ratten untersucht. Den weiblichen Ratten wurde täglich eine Saftdosis von 1,8 ml
oder 3,6 ml pro Kilogramm über zehn Tage verabreicht. Dabei konnte der Blutzuckerspiegel gegenüber der Kontrollgruppe signifikant gesenkt werden. Bei einer erhöhten Dosis von zweimal täglich 3,6 ml pro Kilogramm konnte der Nonisaft im Zusammenhang mit der untersuchten Problematik bessere Ergebnisse als das gängige Antidiabetesmedikament Rosiglitazon erzielen. Die erhöhte Dosis führte bei den
untersuchten Ratten jedoch auch zu einem erhöhten Aufkommen von Leberschäden.
Horsfal et al. untersuchte den hypoglykämischen Effekt von tahitianischem Nonisaft in einer in vivo Studie an männlichen Sprague Dawley Ratten. Den Ratten wurde über vier Wochen zweimal täglich 1 ml Nonisaft pro Kilogramm Körpergewicht oral verabreicht. Im Anschluss an diese Vorlaufphase wurde bei den Ratten eine durch Alloxan induzierte Diabetes Typ 2 Erkrankung ausgelöst. Mit der Manifestation der Erkrankung ging eine
Erhöhung des Blutzuckerspiegels einher. Durch die prophylaktische Nonisaftbehandlung konnte jedoch nach kurzer Zeit eine stetige Senkung des Blutzuckerspiegels beobachtet werden.
Antikarzinogene Wirkung
In einer von Kamiya et al. durchgeführten in vitro Studie wurde die Wirkung von aus frischen und getrockneten Morinda citrifolia Blättern gewonnenen Dichlormethanextrakten examiniert. Die Initiatoren der Studie gingen davon aus, dass die Blattextrakte effizienter
und sicherer als die isolierten Einzelkomponenten Rutin, Damnacanthal und Scopoletin sind. Die Extraktwirkung wurde an Lungen-, Zervix-, Brust- und Leberkrebszelllinien untersucht. Beide Extraktarten hatten eine hemmende Wirkung auf die Mitose der Lungen- und Zervixkarzinomzellen. Bei der Untersuchung der isolierten Einzelstoffe konnte nur im Zusammenhang mit Damnacanthal eine stark zytotoxische Wirkung auf alle
Krebszelllinien nachgewiesen werden. Bei Scopoletin und Rutin konnten nur schwach wachstumshemmende Wirkungen auf die Krebszelllinien beobachtet werden.
In einer von Gupta et al. durchgeführten in vitro Studie wurde die Wirkung des Chemotherapeutikums Cisplatin mit der von Nonisaft im Zusammenhang mit den Zelllinien HeLa und SiHa verglichen. Die zelltötende Wirkung von Cisplatin war gegenüber der des Nonisafts leicht erhöht. Das beste Ergebnis im Hinblick auf die Zelltötungsrate. konnte durch eine kombinierte Therapie von Cisplatin mit Nonisaft als Adjuvanz erreicht
werden.
In einer von Chan-Blanco et al. durchgeführten in vivo Studie wurde die Wirkung von Nonisaft auf den Prozess der Tumorentwicklung in Ratten untersucht. Bei den Ratten wurde auf künstlichem Weg die Tumorentwicklung in verschiedenen Organen angeregt. Den Ratten wurde im Anschluss über einen Zeitraum von einer Woche zehnprozentiger Nonisaft über das Trinkwasser zugeführt. Die Anzahl der durch DNS Addukte ausgelösten
Mutationen konnte durch diese Interventionsmethode in den verschiedenen Organen gesenkt werden. Bei den männlichen Ratten konnte hierbei eine effektivere Reduktion als es bei den Weiblichen beobachtet werden. Die Mutationsreduktion betrug bei den männlichen Ratten durchschnittlich 60 Prozent für das Herz, 70 Prozent für die Leber, 50 Prozent für die Lunge und 90 Prozent für die Nieren.
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