Xerophthalmie: Ursachen, Symptome und Behandlung
Was genau ist Xerophthalmie?
Vielleicht hast du nach einem langen Tag vor dem Bildschirm oder einem Spaziergang bei starkem Wind schon einmal gespürt, wie unangenehm trockene Augen sein können. Xerophthalmie beschreibt genau diesen Zustand: Deine Augen fühlen sich trocken, gereizt und manchmal auch ein wenig „sandig“ an. Das passiert, wenn deine Augen nicht genug Tränenflüssigkeit produzieren oder die Zusammensetzung der Tränen nicht optimal ist. Trockene Augen sind weiter verbreitet, als man vielleicht denkt – allein in den USA sind etwa 16 Millionen Menschen betroffen, wie eine Studie der American Academy of Ophthalmology zeigt.
Es geht also nicht nur um ein kleines Unbehagen. Wenn du dauerhaft unter trockenen Augen leidest, kann das deine Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Es ist also wichtig, die Ursachen zu verstehen und zu wissen, was du dagegen tun kannst.
Symptome von Xerophthalmie
Xerophthalmie ist eine Augenkrankheit, die eine Reihe von Symptomen verursacht, die von milden bis hin zu sehr schweren Beschwerden reichen können. Zu den häufigsten Symptomen von Xerophthalmie gehören:
- Trockenheit der Augen
- Brennen oder Jucken der Augen
- Rötung oder Irritationen der Augen
- Fremdkörpergefühl im Auge
- Schmerzen oder Müdigkeit der Augen
- Veränderungen des Sehvermögens
- Lichtempfindlichkeit
Diese Symptome können auch die Fähigkeit des Auges beeinträchtigen, ausreichend Tränenflüssigkeit zu produzieren, um das Auge ausreichend zu befeuchten. Es ist wichtig, bei länger anhaltenden Beschwerden einen Augenarzt aufzusuchen, um mögliche Komplikationen zu vermeiden.
Ursachen von Xerophthalmie
Xerophthalmie wird durch einen Mangel an Vitamin A im Körper verursacht, der normalerweise durch eine unausgewogene Ernährung verursacht wird. Vitamin A ist ein wichtiger Nährstoff für die Augen, der das Wachstum, die Reparatur und den Schutz von Zellen im Auge unterstützt.
Es gibt mehrere Ursachen für einen Vitamin-A-Mangel, die mit Ernährung, Krankheiten und Medikamenten zusammenhängen können. Dazu gehören:
- Mangelernährung: Eine unausgewogene Ernährung, insbesondere eine, die arm an Vitamin A-reichen Lebensmitteln wie grünem Blattgemüse, Karotten und Fisch ist, kann zu einem Vitamin-A-Mangel führen.
- Verdauungsstörungen: Bestimmte Verdauungsstörungen, wie zum Beispiel eine Lebererkrankung oder Zöliakie, können die Aufnahme von Vitamin A aus der Nahrung beeinträchtigen.
- Medikamente: Einige Medikamente, wie Retinoide oder Cholesterin-senkende Medikamente, können die Vitamin-A-Aufnahme beeinträchtigen oder den Stoffwechsel von Vitamin A im Körper beeinflussen.
- Chronische Krankheiten: Bestimmte chronische Krankheiten wie Zystische Fibrose und Nierenversagen können zu einem erhöhten Risiko für einen Vitamin-A-Mangel führen.
- Alter: Mit den Jahren verändert sich unser Körper, und das betrifft auch unsere Augen. Die Tränenproduktion lässt nach, und das ist ganz normal. Es wird geschätzt, dass vor allem Menschen über 50 Jahren anfällig für trockene Augen sind. Aber keine Sorge, es gibt Wege, diesem natürlichen Prozess entgegenzuwirken.
- Hormonelle Veränderungen: Besonders Frauen können ein Lied davon singen: Nach den Wechseljahren spielen die Hormone verrückt, und das hat auch Einfluss auf die Augen. Die Tränenproduktion gerät aus dem Gleichgewicht, und trockene Augen können die Folge sein. Aber auch hormonelle Schwankungen während des Menstruationszyklus können dazu führen, dass die Augen zeitweise trockener sind.
- Autoimmunerkrankungen: Es gibt auch ernsthaftere Ursachen für trockene Augen, wie Autoimmunerkrankungen. Das Sjögren-Syndrom ist ein Beispiel dafür. Es handelt sich dabei um eine chronische Erkrankung, die die Tränen- und Speicheldrüsen angreift. In solchen Fällen ist eine spezielle Behandlung nötig, die weit über einfache Augentropfen hinausgeht. Ein Facharzt kann hier die besten Therapien empfehlen.
- Augenoperationen: Wenn du eine Augenoperation, wie zum Beispiel eine LASIK, hattest, kann es sein, dass deine Augen in der Erholungsphase etwas trockener sind. Das ist meistens nur vorübergehend, aber es kann durchaus unangenehm sein. Auch hier gilt: Geduld ist der Schlüssel, und es gibt spezielle Augentropfen, die dir in dieser Phase helfen können.
Schulmedizinische Behandlung von Xerophthalmie
Die schulmedizinische Behandlung von Xerophthalmie richtet sich in erster Linie darauf, den Vitamin-A-Mangel zu beheben und die Symptome der Augentrockenheit zu lindern.
Wenn ein schwerer Mangel an Vitamin A vorliegt, kann eine Vitamin-A-Supplementierung in hoher Dosierung erforderlich sein, um den Mangel schnell zu beheben. Die Einnahme von Vitamin-A-Präparaten sollte jedoch nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, da eine Überdosierung dieses Vitamins toxisch sein kann.
Bei milden Fällen von Xerophthalmie können auch Augentropfen oder Salben verschrieben werden, die den Augen Feuchtigkeit zuführen und die Symptome lindern. Diese können beispielsweise künstliche Tränen oder Salben mit Augenlipiden sein, die den Tränenfilm stabilisieren und die Feuchtigkeit im Auge halten.
Darüber hinaus ist es wichtig, die zugrunde liegenden Ursachen für den Vitamin-A-Mangel anzugehen, wie zum Beispiel eine unausgewogene Ernährung. Eine Ernährungsberatung kann hierbei hilfreich sein, um eine ausreichende Zufuhr von Vitamin A und anderen wichtigen Nährstoffen sicherzustellen.
In schweren Fällen von Xerophthalmie kann eine Hornhauttransplantation oder eine Operation zur Verstopfung der Tränenkanäle erforderlich sein, um die Tränen im Auge zu halten und die Augenoberfläche feucht zu halten.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die schulmedizinische Behandlung allein möglicherweise nicht ausreicht, um die zugrunde liegende Ursache des Vitamin-A-Mangels zu beheben oder die Gesundheit der Augen langfristig zu unterstützen. Daher kann eine ganzheitliche Behandlung, die die Ernährung, Lebensstiländerungen und alternative Therapien wie Akupunktur oder Kräutermedizin beinhaltet, eine sinnvolle Ergänzung oder Alternative zur Schulmedizin sein.
Ganzheitliche Therapien bei Xerophthalmie
Die konventionelle Behandlung von Xerophthalmie beinhaltet in der Regel Augentropfen und Salben, die das Auge befeuchten und Schmerzen und Entzündungen lindern können. Es gibt jedoch auch einige ganzheitliche Ansätze, die bei der Behandlung von Xerophthalmie helfen können. Hier sind einige Beispiele:
Ernährung
Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Vitamin A und anderen wichtigen Nährstoffen für die Augengesundheit ist, kann dazu beitragen, einen Mangel zu vermeiden. Lebensmittel wie Karotten, Spinat, Süßkartoffeln, Paprika, Fisch und Eier sind reich an Vitamin A und sollten regelmäßig in die Ernährung aufgenommen werden.
Hydration
Das Trinken von ausreichend Wasser und Flüssigkeiten kann dazu beitragen, den Körper und die Augen ausreichend mit Feuchtigkeit zu versorgen. Dehydration kann zu einer Verschlimmerung von Xerophthalmie-Symptomen führen.
Entspannung
Stress und Anspannung können sich negativ auf die Augengesundheit auswirken. Entspannungsübungen wie Yoga, Meditation oder Atemübungen können dazu beitragen, Stress abzubauen und die Augen zu entspannen.
Augenübungen
Regelmäßige Augenübungen, wie das Blinzeln, das Fokussieren auf nahe und ferne Gegenstände oder das Rollen der Augen, können dazu beitragen, die Augenmuskulatur zu stärken und die Durchblutung zu verbessern.
Feuchtwarm-Kompressen
Das Auflegen von feuchtwarmen Kompressen auf die Augen kann dazu beitragen, die Feuchtigkeit im Auge zu erhöhen und Schmerzen und Entzündungen zu lindern.
Hilfreiche Heilpflanzen
Es gibt verschiedene Heilpflanzen, die bei Xerophthalmie helfen können, indem sie die Augen befeuchten, Entzündungen lindern und die Durchblutung fördern. Hier sind einige Beispiele:
Augentrost (Euphrasia officinalis)
Augentrost ist eine Heilpflanze, die seit langem zur Behandlung von Augenproblemen eingesetzt wird, darunter auch Xerophthalmie. Sie enthält entzündungshemmende Wirkstoffe, die dazu beitragen können, Entzündungen im Auge zu reduzieren. Augentrost kann als Tee oder in Form von Augentropfen angewendet werden.
Kamille (Matricaria chamomilla)
Kamille ist eine weitere Heilpflanze, die bei Xerophthalmie helfen kann. Sie enthält beruhigende Wirkstoffe, die dazu beitragen können, die Augen zu befeuchten und Entzündungen zu lindern. Kamille kann als Tee oder in Form von Augentropfen angewendet werden.
Ringelblume (Calendula officinalis)
Ringelblumen sind bekannt für ihre entzündungshemmenden und heilenden Eigenschaften. Sie enthalten Wirkstoffe, die dazu beitragen können, Entzündungen im Auge zu lindern und die Durchblutung zu fördern. Ringelblumen können als Tee oder in Form von Augentropfen angewendet werden.
Ginkgo (Ginkgo biloba)
Ginkgo ist eine Heilpflanze, die die Durchblutung fördern kann. Es enthält Wirkstoffe, die dazu beitragen können, die Blutgefäße im Auge zu erweitern und die Durchblutung zu verbessern. Ginkgo kann als Tee oder in Form von Nahrungsergänzungsmitteln eingenommen werden.
Vitalstoffe und Dosierung
Es gibt verschiedene Vitalstoffe, die bei Xerophthalmie helfen können, indem sie die Augen befeuchten, Entzündungen lindern und die allgemeine Gesundheit der Augen unterstützen. Hier sind einige Beispiele:
Vitamin A
Vitamin A ist ein essentielles Vitamin für die Gesundheit der Augen und hilft bei der Produktion von Sehpigmenten, die für das Sehen bei schlechten Lichtverhältnissen benötigt werden. Ein Mangel an Vitamin A kann zu Xerophthalmie führen. Eine tägliche Dosierung von 700 bis 900 mcg Retinoläquivalenten (RAE) wird für erwachsene Männer und Frauen empfohlen.
Omega-3-Fettsäuren
Omega-3-Fettsäuren haben entzündungshemmende Eigenschaften und können dazu beitragen, Entzündungen im Auge zu reduzieren. Eine tägliche Dosierung von 1000 bis 2000 mg EPA und DHA wird für erwachsene Männer und Frauen empfohlen.
Vitamin C hat antioxidative Eigenschaften und kann dazu beitragen, die Gesundheit der Augen zu erhalten, indem es den Kollagenabbau verlangsamt und das Immunsystem stärkt. Eine tägliche Dosierung von 75 bis 90 mg wird für erwachsene Frauen und Männer empfohlen.
Vitamin E hat antioxidative Eigenschaften und kann dazu beitragen, die Gesundheit der Augen zu erhalten, indem es die Zellmembranen schützt und Entzündungen reduziert. Eine tägliche Dosierung von 15 mg wird für erwachsene Frauen und Männer empfohlen.
Zink ist ein Mineralstoff, der für die Produktion von Melanin und Sehpigmenten benötigt wird. Eine tägliche Dosierung von 8 bis 11 mg wird für erwachsene Frauen und Männer empfohlen.
Fazit
Xerophthalmie ist eine Augenkrankheit, die durch einen Mangel an Vitamin A verursacht wird und zu unangenehmer Trockenheit und Reizung der Augen führen kann. Es ist wichtig, bei länger anhaltenden Symptomen einen Augenarzt aufzusuchen, um mögliche Komplikationen zu vermeiden. Eine ausgewogene Ernährung, ausreichende Flüssigkeitszufuhr, Entspannungstechniken, Augenübungen und feuchtwarme Kompressen können dazu beitragen, die Symptome von Xerophthalmie zu lindern und die Augengesundheit zu verbessern.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
1. Was genau ist der Unterschied zwischen trockenen Augen und Xerophthalmie?
Der Begriff „trockene Augen“ ist ein allgemeiner Begriff für alle Arten von Trockenheit der Augen. Xerophthalmie hingegen bezieht sich speziell auf eine schwere Form der Trockenheit, die oft mit einem Mangel an Vitamin A in Verbindung gebracht wird.
2. Wie finde ich heraus, ob ich an Xerophthalmie leide?
Typische Anzeichen sind ständiges Brennen, Trockenheit und das Gefühl, dass etwas im Auge steckt. Wenn diese Symptome häufig auftreten, ist es ratsam, einen Augenarzt aufzusuchen, der eine genaue Diagnose stellen kann.
3. Kann ich durch meine Ernährung wirklich etwas verbessern?
Ja, definitiv! Besonders Omega-3-Fettsäuren haben sich als hilfreich erwiesen, um die Tränenproduktion zu unterstützen. Eine ausgewogene Ernährung kann also einen großen Unterschied machen.
4. Sind Bildschirme wirklich so schlecht für meine Augen?
Ja, lange Bildschirmzeiten können deine Augen austrocknen. Versuche öfter zu blinzeln, Pausen einzulegen und den Bildschirm etwas weiter wegzustellen, um die Belastung zu reduzieren.
5. Was tun, wenn künstliche Tränen nicht ausreichen?
Wenn rezeptfreie Tropfen nicht helfen, solltest du unbedingt einen Augenarzt aufsuchen. Es gibt stärkere Medikamente und andere Behandlungsoptionen, die auf deine speziellen Bedürfnisse abgestimmt sind.
6. Kann ich Xerophthalmie verhindern?
Ganz verhindern vielleicht nicht, aber du kannst das Risiko minimieren, indem du auf eine ausgewogene Ernährung achtest, ausreichend Wasser trinkst und deine Augen vor belastenden Umwelteinflüssen schützt.
7. Ist Xerophthalmie gefährlich?
Unbehandelt kann sie tatsächlich zu ernsthaften Problemen führen, wie Entzündungen oder sogar Schäden an der Hornhaut. Es ist also wichtig, die Symptome nicht zu ignorieren.
8. Was mache ich, wenn meine Augen nach einer Operation trocken sind?
Das ist nicht ungewöhnlich und meistens vorübergehend. Augentropfen und die Beratung durch deinen Arzt können in dieser Phase sehr hilfreich sein.
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