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Zwei Faktoren, die untrennbar miteinander verbunden sind

Millionen von Menschen nehmen sich zum Jahreswechsel vor, mehr Sport zu treiben und abzunehmen. Doch bereits nach wenigen Wochen leeren sich die Fitnessstudios wieder. Unabhängig von diesem Phänomen scheint die Gewichtsreduktion für zahlreiche Personen ein leidiges Thema zu sein, bei dem sie kaum Erfolge erzielen. Woran liegt dieses Phänomen? Und was sagen eigentlich Experten zum Zusammenhang zwischen der Psyche und Übergewicht?

 

Der Hype ums Abnehmen: fragwürdige Trends

Stoffwechel ankurbeln
Nahezu jeder hat schon einmal Ernährungstipps gehört. Ob Magerquark, Apfelessig, Keto oder Low Carb, die Liste möglicher Philosophien ist lang. Immer häufiger wird in den sozialen Berichten über ungewöhnliche Trends im Bereich Ernährung berichtet. Die vermeintlichen Wunderdiäten sind zumeist äußerst einseitig ausgelegt und fokussieren sich auf Extreme. Experten kritisieren diese Modeerscheinung, weil sie keine langfristigen Erfolge verspricht. Kurzfristig lassen Radikalkuren die Kilos fallen und wecken Begehrlichkeiten auf mehr. Danach folgt aber meist eine Durststrecke. Nicht selten geben Verbraucher entnervt auf und fallen wieder in ihre alten Gewohnheiten zurück. Zu strenge und einseitige Diäten können dem Körper sogar schaden. Etwa, indem die Patienten dem Körper wichtige Nährstoffe vorenthalten oder ihren Kalorienbedarf nur unzureichend decken. Insofern raten Ernährungswissenschaftler zu einer gut geplanten Umstellung ohne extreme Nahrungsreduktion.

 

Psychische Erkrankungen und Übergewicht hängen zusammen

Depressionen, Angstzustände, Psychosen: Zahlreiche psychische Erkrankungen hängen unmittelbar mit einer Gewichtszunahme zusammen. Wer unter depressiven Verstimmungen und Frustrationen leidet, greift häufiger zu Süßigkeiten. Zudem können psychische Erkrankungen sich auf das Sättigungsgefühl auswirken und es entsprechend dämpfen. Erstere stehen zudem in Zusammenhang mit körperlichen Leiden wie einer Schilddrüsenüberfunktion, welche den Hormonhaushalt beeinflusst und die Verstoffwechselung der Nahrung beeinträchtigen. Kurzum: Übergewicht ist auf vielfache Weise mit Körper und Geist verknüpft. Aus diesem Grund sollten sich Patienten nicht scheuen, mit ihrem behandelnden Arzt über mögliche Zusammenhänge zu sprechen. Scham ist an dieser Stelle nicht angebracht. Schließlich liegt es nur selten an mangelndem Willen, wenn das Abnehmen scheitert. Unter Umständen finden sich geeignete Therapien, durch die sich das Übergewicht als sekundärer Effekt reduzieren lässt.

 

Erfolgsaussichten einer mentalen Umstellung bei einer Diät

Ein Sprichwort besagt, dass Veränderungen bereits im Kopf beginnen. Für Diäten trifft dieser Satz bedingt zu. Ohne entsprechenden Leistungswillen und den Wunsch auf positiven Wandel dürften die meisten Ernährungsumstellungen nach wenigen Wochen scheitern. Gleichwohl sollten sich Abnehmwillige nicht allein auf ihre mentale Stärke verlassen. Vielmehr sind Diäten auf ein langfristiges Ziel ausgelegt, das medizinisch und emotional begleitet werden sollte. Strenge und Härte können schnell das Gegenteil bewirken und das Frustrationspotenzial steigern. Daher sollten Betroffene offen mit Rückschlägen umgehen. Idealerweise helfen Freunde und Familie bei dem Vorhaben. In Spanien setzen Gemeinden auf gemeinsame Abnehmziele, treiben zusammen Sport und messen sich an ihren Erfolgen. Das sorgt für positive Anreize und erhöht durch den Spaß in der Gruppe die Motivation. Langfristig ergeben sich so auch neue Freundschaften, was einen zusätzlichen Gewinn an Lebensqualität bedeutet. Menschen mit psychischen Erkrankungen profitieren dadurch auf doppelte Weise. Zum einen hilft der Austausch mit anderen beim Genesungsprozess, zum anderen fällt das Abnehmen mit weiteren Personen leichter.

Steffen Gruss
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