Pflege Alterio Felines from Pixabay
Bewerte diesen Artikel

Wer für sich selbst oder einen nahen Angehörigen eine Pflegekraft sucht, steht vor einer schwierigen Entscheidung. Denn ohne die entsprechende Erfahrung auf diesem Sektor ist es äußerst schwierig zu beurteilen, nach welchen Kriterien bei der Auswahl vorgegangen werden soll. Vor allem wissen viele in weiterer Folge nicht, wo sie eine entsprechende Pflegekraft mit den gewünschten Kriterien auch tatsächlich finden können und welche Kosten dabei auf sie zukommen werden.

 

Pflegekraft

 

Wo finde ich eine Pflegekraft?

Wer eine Pflegekraft benötigt, hat grundsätzlich zwei Möglichkeiten. Einerseits besteht die Option, sich selbst auf die Suche nach passendem Personal zu machen.

Dafür können beispielsweise die Anzeigen in Tageszeitungen und Magazinen oder auch Aushänge in Supermärkten studiert werden. Wird eine passende Betreuungskraft für die 24-Stunden-Pflege gefunden, sorgt ein direkter Arbeitsvertrag für den rechtlichen Rahmen.

Einfacher gestaltet sich die Suche allerdings über eine entsprechende Vermittlungsagentur, die deutschlandweit kompetentes Betreuungspersonal zur Verfügung stellt. Vor allem besteht hier bei der Zusammenarbeit mit einer seriösen Agentur absolute Sicherheit hinsichtlich der in diesem Zusammenhang einzuhaltenden gesetzlichen und rechtlichen Vorgaben.

Da es in Deutschland kaum noch heimisches Personal in der Pflege gibt, kommen die meisten hier tätigen Pflegerinnen und Pfleger aus Osteuropa und helfen dabei, den Pflegenotstand im Land zu verringern. In der Europäischen Union herrscht grundsätzlich Dienstleistungsfreiheit. Länder wie Polen, Rumänien, Bulgarien oder Kroatien dürfen deshalb auch Pflegekräfte nach Deutschland entsenden.

Eine seriöse Pflegepersonal Vermittlung sorgt dafür, dass die Betreuungskräfte eine Entsendungsbescheinigung und einen Sozialversicherungsnachweis haben und nach dem deutschen Mindestlohngesetz bezahlt werden. Wer auf diese Dinge nicht achtet, begibt sich damit oft selbst in eine rechtliche Grauzone.

Die entscheidenden Faktoren für die Auswahl einer Pflegekraft

Bei der Auswahl des passenden Betreuungspersonals gibt es unterschiedliche Aspekte zu beachten.

An oberster Stelle steht dabei auf alle Fälle die Sympathie. Nur wenn die Chemie zwischen Pflegekraft und der zu betreuenden Person stimmt, kann die Zusammenarbeit auch gut funktionieren. Es liegt in unserer Natur, dass wir nicht alle Menschen gleich sympathisch finden. Ist das bei einer Pflegekraft der Fall, ist es für alle Parteien das Beste, sich möglichst frühzeitig wieder zu trennen.

Ein zweiter wichtiger Aspekt ist mit Sicherheit die fachliche Kompetenz. Alle Sympathie nützt nur wenig, wenn die Pflegekraft nicht dazu in der Lage ist, ihren Job fachgerecht auszuführen. Diese Aufgabe erfordert sehr viel Einfühlungsvermögen und fundiertes Wissen. Agenturen geben in der Regel Auskunft darüber, welche Ausbildungen die jeweilige Betreuungskraft absolviert hat.

Vor allem Pflegekräfte, die im Rahmen einer 24-Stunden-Pflege sehr viel Zeit mit den zu pflegenden Personen verbringen, benötigen dafür auch entsprechende soziale Kompetenzen. Anders ausgedrückt: Ohne Menschlichkeit geht in der Pflege gar nichts. Es ist wichtig, sich in die Lage des anderen hineinversetzen zu können und auch die Initiative für gemeinsame Aktivitäten wie Ausflüge oder Spielenachmittage zu übernehmen.

Neben der fachlichen und menschlichen Kompetenz sind darüber hinaus auch noch gute Deutschkenntnisse ein entscheidender Faktor. Denn nur, wer die Anliegen und Bedürfnisse von pflegenden Personen im Detail versteht, kann auch entsprechend darauf eingehen. Eine optimale Pflege ist nur dann möglich, wenn die Pflegekraft keine Scheu vor der fremden Sprache hat und auch dazu bereit ist, die Sprachkenntnisse laufend zu verbessern.

Schließlich geht es auch noch darum, in Erfahrung zu bringen, was eine bestimmte Pflegekraft tatsächlich leisten kann. Bei pflegebedürftigen Personen gibt es jede Menge Dinge, die diese zum Teil selbst nicht mehr übernehmen können. Dazu gehört in vielen Fällen die eigene Hygiene sowie wichtige Erledigungen im Haushalt wie beispielsweise kochen, Wäsche waschen und den täglichen Lebensmitteleinkauf erledigen.

Was kostet 24-Stunden-Pflege zuhause?

Eine der dringlichsten und wichtigsten Fragen für Angehörige ist oftmals jene nach den Kosten für eine entsprechende Pflegekraft. Grundsätzlich sollten bei der endgültigen Auswahl zwar andere Kriterien wie die menschliche und fachliche Kompetenz im Mittelpunkt stehen, dennoch ist die Frage nach den Kosten verständlich. Denn in den meisten Familien sind die finanziellen Mittel dafür begrenzt.

Wer eine 24-Stunden-Pflegekraft engagiert, sollte dafür rund 70 bis 100 Euro pro Tag einplanen. Die Preisschwankungen in diesem Bereich ergeben sich einerseits durch das unterschiedliche Angebot verschiedener Vermittlungsagenturen, andererseits kommt es dabei auch auf die fachlichen Anforderungen und die Sprachkenntnisse der jeweiligen Betreuungskraft an.

Manche Agenturen verlangen zusätzlich auch noch eine monatliche Fahrtkostenpauschale von etwa 70 bis 90 Euro monatlich. Diese soll der Pflegekraft die Kosten für die monatliche An- und Abreise ersetzen.

Um die Finanzierung einer 24-Stunden-Pflegekraft zu ermöglichen, können unterschiedliche Förderungsmöglichkeiten in Erwägung gezogen werden. Bei der Inanspruchnahme von Pflegegeld kommt es vor allem auf den individuellen Pflegegrad der zu betreuenden Person an. Dieser wird vom medizinischen Dienst der jeweiligen Krankenkasse ermittelt.

Eine weitere Möglichkeit stellt die sogenannte Verhinderungspflege dar. Dabei handelt es sich um einen Zuschuss, der bei Beauftragung einer 24-Stunden-Pflege in Anspruch genommen werden kann. Das Verhinderungspflegegeld steht grundsätzlich Pflegebedürftigen ab Pflegegrad 2 zur Verfügung und wird von der Pflegekasse ausbezahlt. Die Kosten werden dabei allerdings nur für maximal sechs Wochen pro Jahr übernommen.

Steffen Gruss
Letzte Artikel von Steffen Gruss (Alle anzeigen)
×