Blutdruckwerte bei älteren Menschen
Welcher Blutdruck ist der Richtige für ältere Menschen?
Die Blutdruckwerte älterer Menschen sind ein wichtiges Thema in der Medizin, weil sie einen großen Einfluss auf die Gesundheit haben. Viele Studien haben gezeigt, dass ein zu hoher oder zu niedriger Blutdruck älteren Menschen gefährlich werden kann. In diesem Blog erfahren Sie alles über den idealen Blutdruck für ältere Menschen und welche Folgen ein zu hoher oder zu niedriger Blutdruck haben kann.
Welche Ursachen können den Blutdruck im Alter beeinflussen?
Der Blutdruck kann im Alter sowohl durch natürliche Alterungsprozesse als auch durch verschiedene andere Faktoren beeinflusst werden. Hier sind einige Ursachen, die den Blutdruck im Alter beeinflussen können, sowohl in Bezug auf Bluthochdruck (Hypertonie) als auch auf zu niedrigen Blutdruck (Hypotonie):
Ursachen für Bluthochdruck im Alter
- Arteriosklerose: Mit dem Alter können sich die Arterien verengen und verhärten, was den Blutdruck erhöhen kann.
- Verlust von Elastizität: Die Elastizität der Blutgefäße nimmt im Alter ab, was den Blutdruckanstieg begünstigen kann.
- Nierenfunktion: Die Nieren spielen eine entscheidende Rolle bei der Regulierung des Blutdrucks. Im Laufe der Zeit kann die Nierenfunktion abnehmen, was zu einer gesteigerten Natrium- und Flüssigkeitsretention führen kann.
- Hormonelle Veränderungen: Hormonelle Veränderungen, insbesondere bei Frauen in den Wechseljahren, können den Blutdruck erhöhen.
- Gewichtszunahme: Übergewicht und Fettleibigkeit sind Risikofaktoren für Bluthochdruck und neigen dazu, im Alter zuzunehmen.
- Lebensstilfaktoren: Eine ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel, Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum können den Blutdruck im Alter beeinflussen.
Ursachen für zu niedrigen Blutdruck im Alter
- Medikamente: Ältere Menschen nehmen oft mehrere Medikamente ein, die den Blutdruck senken können. Dies kann zu niedrigem Blutdruck führen.
- Dehydratation: Ein unzureichender Flüssigkeitskonsum kann zu niedrigem Blutdruck führen, insbesondere bei älteren Menschen, die das Durstgefühl möglicherweise nicht mehr so deutlich spüren.
- Herzprobleme: Herzprobleme wie Herzinsuffizienz oder Herzrhythmusstörungen können zu niedrigem Blutdruck führen.
- Nervensystemprobleme: Störungen des autonomen Nervensystems, die die Blutdruckregulation steuern, können im Alter auftreten.
- Orthostatische Hypotonie: Dies ist eine Form von niedrigem Blutdruck, die insbesondere beim Aufstehen aus einer sitzenden oder liegenden Position auftritt und zu Schwindel oder Ohnmacht führen kann.
- Mangelernährung: Ein Mangel an Nährstoffen, insbesondere an Salz, kann zu niedrigem Blutdruck führen.
Es ist wichtig zu beachten, dass der Blutdruck im Alter individuell stark variieren kann. Einige ältere Menschen haben ihren Blutdruck gut im Griff, während andere mit Bluthochdruck oder niedrigem Blutdruck zu kämpfen haben. Die regelmäßige ärztliche Untersuchung und die Anpassung der Lebensweise und Medikation sind entscheidend, um den Blutdruck im Alter in einem gesunden Bereich zu halten und eventuellen Gesundheitsrisiken vorzubeugen.
Was ist normal?
Früher ging man davon aus, der systolische Blutdruck bei älteren Menschen solle bei 100 + Alter liegen. Bei einem 60-Jährigen wäre damit ein Blutdruck von 160/90 mmHG durchaus akzeptabel. Heute gilt dieser Wert als Hypertonie.
Kardiologen streben heute allgemein einen Blutdruck von 120/80 mmHG an. Dies entspricht den europäischen Leitlinien, nach denen der Blutdruck bei über 65-Jährigen auf unter 140/90 mmHg eingestellt werden soll, um sie vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu schützen. Diese Zielwerte gelten auch für über 80-Jährige, bei ihnen sind jedoch verstärkt individuelle Faktoren wie Begleiterkrankungen zu berücksichtigen.
Derartige Werte sind jedoch nur schwer und mit hohem Medikamenteneinsatz zu erreichen, wobei die Nebenwirkungen für die Patienten enorm sein können.
Außerdem verstehe ich die Argumentation keineswegs. Denn wie soll in älteren Gefäßen, die nicht mehr die Geschmeidigkeit und Durchlassfähigkeit besitzen, es möglich sein, mit gleichem Druck wie in jungen Jahren das Blut durch die Adern zu pressen. Die Folge würde zwangsläufig Schwindel sein, weil zu wenig Sauerstoff ins Gehrin gelangt. In vielen Patientengesprächen wurde meine Meinung bestätigt.
Mittlerweile gibt es allerdings Meinungen von Fachleuten, die von den eben genannten 120/80 mmHG abweichen und bei älteren Menschen wieder höhere Werte empfehlen.
Denn Forscher der Charité in Berlin konnten nachweisen, dass die medikamentöse Senkung des Blutdrucks auf unter 140/90 mmHg – und insbesondere auf unter 130/90 mmHg – nicht grundsätzlich eine schützende Wirkung hat.
Wie die Wissenschaftler feststellten, lag das Sterberisiko bei über 80-Jährigen mit einem Blutdruck von unter 140/90 mmHg um 40 Prozent höher als bei denjenigen, deren Blutdruck über 140/90 mmHg betrug.
Bei Studienteilnehmern, die zuvor bereits einen Schlaganfall oder Herzinfarkt erlitten hatten, war das Sterberisiko noch höher und lag bei ca. 61 Prozent im Vergleich zu denen, deren Blutdruck sich trotz medikamentöser Behandlung konstant über 140/90 mmHg einpendelte.
Siehe auch folgenden Erfahrungsbericht
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Hi, ich bin seit Anfang des Jahres Dialyse Patient. Während der Dialyse habe ich einen ständigen Blick auf meine Werte. Bei jeder Behandlung liegt mein Blutdruck zwischen 117/40 und 132/46 Ich kann mit dem 2. Wert nichts anfangen. Was genau sagt er aus?
Mit freundlichen Grüßen
Peter Jacob
Er gibt den Druck in den Blutgefäßen an, wenn das Herz zwischen zwei Herzschlägen ruht.
In anderen Worten, wenn sich das Herz zusammenzieht und das Blut in den Körper pumpt, erreicht der Druck in den Blutgefäßen seinen höchsten Wert (systolischer Druck). Wenn sich das Herz dann entspannt und sich für den nächsten Schlag vorbereitet, sinkt der Druck in den Blutgefäßen auf seinen niedrigsten Wert (diastolischer Druck).
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