Vasektomie
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Die Familienplanung ist für viele Paare ein wichtiges Thema. Nicht immer läuft es so, wie man sich das vorstellt und manchmal muss man auch ungewollt Kinder bekommen. Eine Möglichkeit der Verhütung ist die Vasektomie. Dieser Eingriff ist relativ simpel und schnell durchgeführt und bietet eine hohe Sicherheit. In diesem Artikel erfahrt ihr alles über die Vasektomie und ob sie etwas für euch ist.

 

Familienplanung abgeschlossen

 

Ist die Familienplanung erst einmal abgeschlossen, können Paare verschiedene Verhütungsmethoden anwenden. Die häufigste Methode ist die Anwendung eines Kondoms. Andere Methoden umfassen die Anwendung eines Diaphragmas oder einer Spirale.

Kondome sind eine sehr effektive und die bekannteste Verhütungsmethode. Sie verhindern, dass Spermien in die Vagina gelangen und schützen so vor einer Schwangerschaft. Kondome sind jedoch nicht 100% sicher und können reißen oder verrutschen.

Vasektomie

Ein Diaphragma ist eine weitere beliebte Verhütungsmethode. Es handelt sich um einen flexiblen Ring, der über den Muttermund gelegt wird und so verhindert, dass Spermien in die Gebärmutter gelangen.

Eine weitere Möglichkeit für Paare, um eineSchwangerschaften zu vermeiden,  wäre die Spirale. Dabei handelt es sich um ein kleines T-förmiges Gerät, das in die Gebärmutter eingesetzt wird und so verhindert, dass Spermien in die Gebärmutter gelangen.

Eine vollständige und endgültige Vasektomie ist die beste und sicherste Methode für ungewollte Kinder zu verhüten. Diese Operation wird bei Männern durchgeführt, die sich endgültig entschieden haben, keine Kinder mehr zu haben. Allerdings ist es wichtig zu wissen, dass circa für 12 Wochen nach der Vasektomie noch Spermien vorhanden sein können und aus diesem Grund in diesem Zeitraum zusätzlich verhütet werden sollte.

 

 

Was ist eine Vasektomie?

 

Eine Vasektomie ist eine chirurgische Behandlung, bei der das Vas deferens (ein Gefäß, das Sperma von den Hoden zum Penis transportiert) abgetrennt wird. Dadurch wird verhindert, dass Spermien in die Urethra gelangen und dadurch kein Nachwuchs mehr möglich ist. Die Vasektomie ist eine sehr sichere und schmerzfreie Methode der Verhütung und wird in Deutschland von Ärzten oft empfohlen.

 

 

 

Was sind die Vorteile einer Vasektomie?

 

Viele Männer entscheiden sich für eine vorzeitige Samenleiter-Sterilisation (Vasektomie), um ihre Fruchtbarkeit zu verringern oder ganz zu beenden. Obwohl es keine medizinische Notwendigkeit gibt, sich sterilisieren zu lassen, können viele Vorteile durch die Entscheidung für eine Vasektomie erreicht werden.

Wenn Kinderwünsche nicht mehr bestehen, ist der Mann entlastet und muss sich keine Sorgen machen, ungewollt ein Kind zu bekommen. In diesem Fall ist jede Form der männlichen Verhütung unnötig, wie zum Beispiel Kondome oder das „Coitus interruptus„-Verfahren.

Die Vasektomie bietet eine deutliche Erleichterung für die Frau, insbesondere bei der täglichen Einnahme der Pille oder der Anwendung anderer hormoneller Verhütungsmethoden. Durch die Vasektomie werden die Risiken dieser Methoden für die Frau eliminiert. Die Sterilisation der Frau ist ein invasiver Eingriff in Vollnarkose mit den damit verbundenen Risiken, während die Vasektomie ein nahezu nebenwirkungsfreier Eingriff in örtlicher Betäubung ist. Der Patient kann sofort nach dem Eingriff nach Hause gehen.

 

 

Was sind die Risiken und Nebenwirkungen der Vasektomie?

 

Bei einer Vasektomie treten Nebenwirkungen insgesamt selten auf. Nur bei einem bis zwei Prozent der Männer entstehen Beschwerden wie Druckgefühl in den Hoden, Blutergüsse oder eine Wundinfektion. Diese Vasektomie-Komplikationen verschwinden aber meist bald wieder, sobald entsprechend behandelt wird.

Sogenannte Sperma-Granulome sind weitere typische Folgen einer Vasektomie. Diese kleinen Knoten entstehen durch Druck in den Hodendrüsen und bestehen aus Gewebeeinschlüssen von Samenzellen. Selbst nach Jahren können diese Granulome noch auftreten – allerdings sind sie dann harmlos und werden lediglich als unangenehm empfunden.

Weitere Langzeitfolgen können jedoch erst später auftreten wie zum Beispiel chronische Schmerzen im Hodengebiet. Auch das Wissen um die mangelnde Zeugungsfähigkeit stellt für manche Männer eine schwere psychische Belastung dar und führt nicht selten zu Depressionen.

Weitere Informationen zu Risiken und Nebenwirkungen kann man auf speziellen Fachseiten finden.

 

 

Welche Methoden gibt es, um eine Vasektomie rückgängig zu machen?

 

Jedes Jahr lassen sich ca. 50.000 Männer in Deutschland sterilisieren, aber sechs Prozent von ihnen bereuen diesen Schritt und planen eine Refertilisierung. Diese ist die erste Methode der Wahl bei Männern, um einen Kinderwunsch nach erfolgter Vasektomie (Sterilisation) zu verwirklichen. Eine Refertilisierung stellt die Wiederherstellung der Samenleiter, nach einer vorherigen Sterilisation (Vasektomie), dar. Durch mikrochirurgische OP-Techniken kann die Zeugungsfähigkeit durch eine Refertilisierung wieder hergestellt werden.

 

 

Wie funktioniert das?

 

Während der Refertilisierung beim Mann werden die verschlossenen Samenleiter zunächst freigelegt und der Verschluss geöffnet. Nach der Überprüfung der Durchgängigkeit werden die Enden der Samenleiter mittels hauchdünner Nylonfäden wieder miteinander verbunden. Hierdurch können Spermien erneut in die Samenleiter gelangen. Diese vergleichsweise einfache Form der Refertilisierung beim Mann wird als Vasovasostomie bezeichnet. Sie ist allerdings nur dann möglich, wenn bei der Überprüfung der Durchgängigkeit Spermien vorhanden sind.

 

Vasektomie

 

 

Findet man keine Spermien in den Samenleiterenden, ist für die Refertilisierung beim Mann eine Tubolo-Vasostomie nötig. Hierbei wird das in Richtung der Harnröhre verlaufende Ende des Samenleiters direkt mit dem Nebenhoden verbunden. Diese Operation ist aufwendiger und die Schwangerschaftsratengruppe dieser Refertilisierung beim Mann ist geringer, im Vergleich zu einer mikrochirurgischen Vasovasostomie.

 

 

Wie sicher ist es, eine Vasektomie rückgängig zu machen?

 

Es kommt immer auf die individuellen Faktoren an, ob eine Vasektomie rückgängig gemacht werden kann. Das wichtigste Kriterium ist die Zeitdauer seit der Sterilisation. Liegt die Sterilisation weniger als 3 Jahre zurück, dann kann bei bis zu 95 % der Männer eine Durchgängigkeit der Samenleiter erreicht werden.

 

Liegt die Sterilisation bereits 15 Jahre zurück, dann liegt diese Durchgängigkeitsrate bei ca. 70 %. Die Schwangerschaftsratenzahlen liegen mit 75 % nach 3 Jahren sowie 30 % nach 15 Jahren noch immer unter dem Schnitt: Selbst wenn eine Vasektomie rückgängig gemacht werden kann, spielten auch Faktoren hervorragende Rolle bei Entstehung einer Schwangerschaft – insbesondere das Alter der Partnerin.

Steffen Gruss
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