Löwenzahn (Taraxacum officinale)
„Löwenzahn, Löwenzahn
Zünde deine Lichtlein an,
Lichtlein auf der Wiese!
Pust ich alle Lichtlein aus,
Dunkel wird’s im Wiesenhaus.
Tausend Fünklein fliegen fort,
Blühen an einem anderen Ort:
Löwenzahn, Löwenzahn,
Nächstes Jahr hebt‘ wieder an!“
(Kinderlied von Kurt Kölsch)
Der Löwenzahn gehört zu den Korbblütlern und wird leider oft als lästiges Unkraut auf unseren Wiesen gesehen. Er gehört mit zu den anpassungsfähigsten Pflanzen überhaupt und ist fast überall auf der Erde zu finden. Durch seine tiefen Pfahlwurzeln ist er in der Lage auch längeren Trockenperioden zu überleben.
Woher der botanische Gattungsname (Taraxacum) der Pflanze eindeutig stammt ist nicht genau bekannt. Vermutet wird das er entweder vom arabischen „tarakshaqum“ ableitet und „bitteres Kraut“ bedeutet oder von dem griechischen Wort „taraxacis“, was so viel wie „ich heile Entzündungen“ bedeutet.
Volksnamen:
Butterblume, Ankeblume, Augenblume, Eierblume, Laternenblume, Pusteblume, Saublume, Röhrliblume, Milchstock, Pfaffendistel
Der Löwenzahn in Mythologie, Brauchtum und Volksheilkunde
- Bei den Kelten war die Pflanze ein fester Bestandteil von Orakeln und Totenbeschwörungen zu Samhain.
- Wenn man mit Löwenzahn den Körper einrieb, erfüllt sich nach altem Hexenglauben jeder Wunsch.
- In der griechischen Mythologie hat die Göttin Hekate, eine „Herrin über Geburt und Tod“, den Helden Theseus mit Löwenzahn bewirtet. Aus diesem Grund sollten Löwenzahnwurzeln am besten im November gesammelt werden, dem Monat der Göttin Hekate.
- In christlichen Brächten wurde die Pflanze oft auch als Orakelpflanze verwendet. Je nachdem wie viele Früchte an den Kleidern des Angeblasenen hängen bleiben, so viele Sünden hat er.
- Es gab noch weitere Verwendungen bezüglich Weissagung oder Orakel. War der Fruchtboden nach dem Wegblasen weiß, so kommt der Bläser in den Himmel, ist er schwärzlich, in das Fegfeuer.
- Erstmalig wurde der Löwenzahn im 10 und 11 Jahrhundert in arabischen Texten als Heilkraut erwähnt.
- In Frankreich wurde die Pflanze oft bei Bettnässern eingesetzt. So erhielt sie dort auch ihren Namen „Pis en lit“.
- In der Volkheilkunde war der Löwenzahn ein beliebtes Kraut bei Augenentzündungen.
- Der Löwenzahn wird schon seit vielen Jahrhunderten bei jeglichen Frühjahrskuren eingesetzt.
Inhaltsstoffe
- Sesquiterpenlacton-Bitterstoffe (Eudesmanolid Tetrahydroiridentin B und Germacranolid Ainsliosid)
- der Bitterstoff Taraxacin
- das Triterpen Taraxasterol
- Sterole (Cumarine und Flavonoide sowie Sitosterol)
- Vitamine
- Mineralstoffe (besonders Kalium)
- Schleimstoffe
- Cholin
- Inulin
- Zusätzlich enthält Löwenzahn eine furosemidähnliche Substanz, die für die entwässernde Wirkung der Pflanze zuständig ist.
Anwendung: Entweder als Tee (1 Esslöffel des getrockneten Krauts/Tasse). Laut der European Scientific Cooperative on Phytotherapy ist die empfohlene Dosierung von Löwenzahnblatt 4-10 Gramm in heißem Wasser eingeweicht, bis zu dreimal pro Tag. Oder als Kapseln, die eingenommen werden.
Achtung – Nebenwirkungen
Finger weg vom Löwenzahn, wenn Sie Gallenwegserkrankungen (Gallensteine, Gallenblasenentzündung, usw.), Probleme mit Darmverschluss, Magen- oder Darmgeschwüre oder Leberschäden haben sollten.
Löwenzahn im Kampf gegen Corona
Extrakte aus der Wurzel des Löwenzahns sollen, laut einer Studie der Molecular Preventive Medicine, University Medical Center and Faculty of Medicine – University of Freiburg (Engesserstraße 4, 79108 Freiburg; Deutschland), die Spike-Proteine des Cornavirus daran hindern, sich an die ACE2-Zelloberflächenrezeptoren in menschlichen Lungen- und Nierenzellen zu binden.
Diese hemmende Wirkung konnte bei den Spike-Proteinen D614, D614G, N501Y, K417N und E484K nachgewiesen werden. Das würde bedeuten, zumindest laut dieser Studie, Löwenzahn-Extrakt blockiert SARS CoV-2 Spike-Proteine und ihre Varianten.
Die Autoren schlussfolgern: „Faktoren wie die geringe Toxizität beim Menschen und die effektive Bindungshemmung von fünf relevanten Spike-Mutationen an den menschlichen ACE2-Rezeptor, wie in vitro geschehen, ermutigen zu einer eingehenderen Analyse der Wirksamkeit von Taraxacum officinales in der SARS-CoV-2-Prävention und erfordern nun weitere bestätigende klinische Nachweise.“
Die Überlegung ist, wenn der Löwenzahnextrakt ein Andocken der Spike-Proteine des Virus verhindern kann, ob es dann nicht auch das Andocken der mRNA-Spikes verhindern kann.
Eigentlich wird in der Naturheilkunde der Löwenzahn bei Verdauungsproblemen eingesetzt. So ist Löwenzahn appetitanregend, verdauungsfördernd, wirkt gegen Blähungen und Völlegefühl und fördert den Gallenfluss. Neue Untersuchungen zeigen weitere Wirkungen, wie die Förderung der Zerstörung (Apoptose) von Krebszellen, insbesondere von Melanomen, Dickdarm- und Prostata- Krebs.
Daneben zählt der Löwenzahn zu den Naturheilmitteln, die zur Entgiftung des Körpers beitragen. Er soll die Leberfunktion anregen und bei chronischer Müdigkeit helfen können.
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