Ashwagandha – der indische Ginseng
📌Ashwagandha – Das Wichtigste in Kürze
✅ Stressreduktion: Senkt Cortisol und hilft bei Angstzuständen
✅ Besserer Schlaf: Fördert Entspannung und kann Einschlafprobleme lindern
✅ Mehr Energie & Leistung: Unterstützt Muskelaufbau und Ausdauer
✅ Kognitive Förderung: Kann Konzentration und Gedächtnis verbessern
✅ Hormonelle Balance: Positive Effekte auf Testosteron und Fruchtbarkeit
✅ Immunsystem: Stärkt die körpereigene Abwehr durch antioxidative Eigenschaften
⚠️ Vorsicht: Wechselwirkungen mit Medikamenten möglich, nicht für Schwangere geeignet
Ashwagandha – Die Schlafbeere
Ashwagandha (Withania somnifera), auch als indischer Ginseng, Winterkirsche oder Schlafbeere bekannt, ist eine der bekanntesten Heilpflanzen im Ayurveda. Die Schlafbeere wird im Sanskrit Ashwagandha genannt, was so viel wie „Geruch des Pferdes“ bedeutet. Es gehört zur Gruppe der Adaptogene, also Pflanzen, die dem Körper helfen, sich besser an Stress anzupassen und das innere Gleichgewicht zu stabilisieren. Die wertvollen Wirkstoffe befinden sich in der Wurzel, die traditionell als Pulver oder Extrakt genutzt wird.
Die gut zwei Meter hohe Pflanze mit ihren glockenförmig-gelben Blüten ist ursprünglich im Nahen Osten, Afrika und in China beheimatet. Mittlerweile kann man die Pflanze auch in ganz Afrika, auf den Kanaren, in Spanien, Griechenland, Sizilien und Sardinien, auf der Arabischen Halbinsel, in Vorder- und Südasien sowie China und Mauritius finden.
Ashwagandha in der ayurvedischen Medizin
Die Ashwagandha-Pflanze gehört zu den wichtigsten Pflanzen in der Ayurveda. Aufgrund ihrer vielseitigen Wirkungen, wird sie oft mit dem chinesischen Ginseng verglichen, wodurch sie wahrscheinlich auch den Beinamen „indischer Ginseng“ erhalten hat.
Seit mehr als 3000 Jahren wird sie in der indischen Heilkunst zur Stärkung, als Aphrodisiakum und als Heilmittel bei Leberproblemen, Asthma, Entzündungen, Schlaflosigkeit, Impotenz und Altersdemenz eingesetzt.
Traditionell wurde die Schlafbeere auch zur Herstellung von diversen Zaubermitteln verwendet. Ein Liebestrank, welcher aus der Wurzel zubereitet wird, soll z.B. die sexuelle Lust stimulieren und gefügig machen. Außerdem wird sie oft bei tantrischen Ritualen zur Verlängerung der Erektionsdauer verwendet.
Inhaltsstoffe
Die Wurzeln enthalten verschiedene Alkaloide
- Anaferin
- Anahygrin
- Cuscohygrin
- Nicotin
- Tropin und Withasomnin
- Withanolide („Steroidlactone“) wie Somniferanolid, Somniwithanolid, Withaferin A und Withasomniferanolid.
Withaferin A aus der Ashwagandha-Pflanze war das erste Withanolid, welches isoliert wurde. Eine entzündungshemmende Wirkung verschiedener, in der Pflanze vorkommende, Withanolide konnte bereits im Tierversuch nachgewiesen werden. Die Stoffe sind besonders stark in den Blättern und Wurzeln vertreten.
Für was verwendet man Ashwagandha?
In der traditionellen Heilkunde wid die Heilpflanze bei einer ganzen Reihe von Beschwerden eingsetzt. Dazu gehören z.B.:
- Angst- und Panikstörungen
- Gedächtnis- und Konzentrationsschwäche
- Hormonschwankungen
- erhöhte Cholesterinwerte
- Übergewicht
Ashwagandha bei Stressbelastungen
Hier ist besonders die adaptogene Wirkung von Interesse. Wie der Name Schlafbeere schon erahnen lässt, hat die Pflanze eine schlaffördernde Wirkung. Die Wirkstoffe der Ashwagandhawurzel ermüden allerdings nicht. Ihre adaptogene Wirkung reduziert das persönliche Stressempfinden und hilft so dabei leichter in den erholsamen Schlaf zu kommen.
Aber die Pflanze hat noch mehr positive Auswirkung bei stress oder oxidativen Belastungen. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass ihr Wurzel-Extrakt Nervenzellen vor Strukturschäden durch Stress schützt. Außerdem wirkt sie antidepressiv, angstlösend und kann zu einer Verbesserung des Gedächtnisses führen.
Eine Studie aus dem Jahr 2019 zeigt, dass Ashwagandha den Cortisolspiegel um bis zu 30 % senken kann. Das macht es besonders wertvoll für Menschen mit chronischem Stress oder Burnout-Symptomen.
💡 Tipp: 300-600 mg täglich können helfen, Stress besser zu bewältigen (Studie).
Ashwagandha als biologisches „Anabolikamittel“
In einer Studie wurden 8 Wochen lang 57 Männer untersucht. Dabei wurden Sie in zwei Gruppen aufgeteilt. Während die eine Gruppe täglich 600 mg Ashwagandha Extrakt erhielt, bekam die zweite Gruppe lediglich ein Placebo Mittel. Nach Ablauf der Studie wurde bei allen die Kraft- und Testosteronwerte sowie der Muskelzuwachs gemessen.
Das Ergebnis – Die Ashwagandha-Gruppe hatte vergleichsweise höhere Testosteronwerte, eine erhöhte Muskelmasse, erhöhte Kraftwerte und einen gesteigerten Abbau von Körperfett
Ashwagandha – Nebenniereninsuffizienz
Ashwagandha hat sich ebenfalls als wirksam bei der Nebennierenfunktion erwiesen, indem es bei der Ermüdung der Nebenniere (Nebenniereninsuffizienz) und bei chronischem Stress hilft.
Die Adrenaldrüsen sind endokrine Drüsen, die für die Ausschüttung von Hormonen zuständig sind (Cortisol und Adrenalin) als Reaktion bei Stresseinwirkung auf den Körper.
Wenn die Adrenaldrüsen überbeansprucht werden aufgrund übermäßigen emotionalen, physischen und mentalen Stresses, kann das zu einem Zustand führen, der als Nebennierenschwäche bekannt ist.
Medizinische Studien haben gezeigt, dass Ashwagandha die Cortisolwerte verbessert, die Insulinsensibilität steigert und auf natürliche Weise für ein hormonelles Gleichgewicht sorgt.
Ashwagandha – Senkt zirkulierendes Stickoxid
Ähnlich ist es auch mit dem zirkulierenden Stickoxid. Unter Stress wird vermehrt Stickoxid im Körper produziert und hinterlässt zahlreiche gesundheitsgefährdende Folgeprodukte.
Ashwagandha – Besitzt GABA-ähnliche Wirkung
Gamma-Aminobuttersäure (kurz GABA genannt) ist der wichtigste Botenstoff mit einer dämpfender Wirkung im Zentralnervensystem. GABA hilft dabei die Nervenzellen vor Überlastung oder Überreizung zu schützen. Ein GABA-Mangel kann z.B. zu Unruhe, Schlafproblemen, Depressionen und nervösen Magen- und Darmbeschwerden führen
🏥 Anwendung & Dosierung
Ashwagandha ist als Pulver, Kapseln oder Tee erhältlich. Die ideale Tagesdosis hängt vom gewünschten Effekt ab:
Zweck | Empfohlene Tagesdosis |
Stressabbau | 300-600 mg |
Muskelaufbau | 500-1000 mg |
Schlafverbesserung | 250-500 mg (abends) |
Kognitive Leistung | 300-600 mg |
📌 Tipp: Ashwagandha wirkt am besten über mehrere Wochen – nicht nur als kurzfristige Lösung!
Ashwagandha -Nebenwirkungen
Bei einer normalen Dosierung von Ashwagandha muss in der Regel nicht mit Nebenwirkungen gerechnet werden. Bei einer Überdosierung können allerdings Bauchschmerzen, Übelkeit oder Durchfall auftreten.
Bei Schwangerschaft und in der Stillzeit sollte Ashwagandha nicht eingenommen werden.
Wenn Sie dauerhaft Medikamente einnehmen müssen, sollten Sie sich vorher mit einem Arzt absprechen, damit es nicht zu Wechselwirkungen kommt.
Ashwagandha – Aufbereitung und Anwendung
Die Wurzeln werden in Form von Pulver oder Kapseln verkauft. Diese sind meistens sehr bitter und traditionell nimmt man die Pflanze zusammen mit Ghee oder Milch ein (Fett fördert die Bioverfügbarkeit) oder ca. 30 Min nah dem Essen. Beim Kauf sollte man besonders auf einen hohen Withanolid – Wert achten.
❓ FAQ: Ashwagandha – Häufig gestellte Fragen
1️. Wie lange dauert es, bis Ashwagandha wirkt?
Antwort: Erste Effekte spürt man oft nach 2–4 Wochen regelmäßiger Einnahme.
2️. Kann ich Ashwagandha dauerhaft nehmen?
Antwort: Es gibt keine festen Obergrenzen, aber Pausen (z. B. alle 3 Monate) werden empfohlen.
3️. Gibt es Nebenwirkungen?
Antwort: Magen-Darm-Beschwerden oder leichte Benommenheit sind seltene Nebenwirkungen.
4️. Hilft es wirklich bei Angstzuständen?
Antwort: Ja, mehrere Studien zeigen eine Reduktion von Angst und Stress.
5️. Kann Ashwagandha beim Abnehmen helfen?
Antwort: Indirekt ja – es kann Stressessen reduzieren und den Stoffwechsel ankurbeln.
6️. Ist Ashwagandha für Veganer geeignet?
Antwort: Ja, wenn es in reiner Form (ohne Kapsel aus Gelatine) eingenommen wird.
7️. Wann sollte ich Ashwagandha einnehmen?
Antwort: Morgens für Energie, abends für Entspannung – je nach gewünschtem Effekt.
8️. Wo kann ich hochwertiges Ashwagandha kaufen?
Antwort: In Apotheken, Reformhäusern oder online (achte auf Bio-Qualität!).
Fazit: Lohnt sich Ashwagandha?
Ashwagandha ist ein vielseitiges Naturheilmittel mit vielen positiven Effekten – von Stressabbau bis hin zur Leistungssteigerung. Aber: Es ist kein Wundermittel! Wer es ausprobieren möchte, sollte auf Qualität achten und es über einen längeren Zeitraum testen. 💚
📌 Teile deine Erfahrungen in den Kommentaren! Hast du Ashwagandha schon ausprobiert? Wie hat es dir geholfen? 🤔
weitere Quellen:
- Studie zur anabolen Wirkung von Ashwagandha: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26609282
- Kaur G, Kaur T, Gupta M, Manchanda S. Neuromodulatory Role of Withania Somnifera (Ashwagandha). Research and Reviews: Journal of Botanical Science. 2 (4) 2013
- Wissenschaft Kompakt, Ashwagandha –In der Ruhe liegt die Kraft
- Candelario M, Cuellar E, Reves-Ruiz JM, Darabedian N, Feimeng Z, Miledi R, Russo-Neustadt A, Limon A. Direct evidence for GABAergic activity of Withania somnifera on mammalian ionotropic GABAa and GABAp receptors. Jornal of Ethnopharm