Gesundheitsthemen

Wenn „Tote“ zum Ersatzteillager werden

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Unter dem Deckmantel der Humanität mahnen Ärzte und Besorgte zur Organspende. Eigentlich ehrenwert. In Wahrheit dreht es sich, wie immer, ums Geld. Denn erstaunlich ist es nach wie vor, dass reiche Personen viel schneller ein „Spender“-Organ „zugeteilt“ bekommen, als andere, als die Normalsterblichen. Aus Geld- und Übungsgründen werden in erster Linie Organe benötigt. Erst an zweiter Stelle folgt der Patient, der das Organ dringend bräuchte – Ausnahme die besagten Reichen.

Ohne Frage ist es schwer zu ertragen, wenn ein Todkranker dringend ein lebensrettendes Spenderorgan benötigt und dies nicht erhält. Das ist hart und macht betroffen. Aber kann man deswegen andere dazu verdonnern, sich nach ihrem Tode zerfleddern zu lassen? Schnell ist bei einem Unfall ein Schwerverletzter vom Arzt für hirntot erklärt, wenn der Organhandel blüht. Ich bin mir sicher, der eine oder andere Arzt kommt da in Versuchung, wenn ihm Organbanken einen Obolus für gelieferte Organe versprechen. 

Denn „Überall, wo der Sittenverfall zu einer Seuche ausufert und die Gesellschaft in ihrer Dekadenz kaum zu überbieten ist, gehen ruchlose Dienstleister ans Werk. Sie beschaffen, was gewünscht wird. Vielleicht eine blonde Schönheit, vollbusig, nicht älter als 15 Jahre, garantiert mit Jungfernhäutchen? – Kein Problem. Es kann auch gerne eine Niere, Leber oder Bauchspeicheldrüse sein, die darauf angesetzten Landessektionen in Moldawien oder Russland finden das Verlangte – garantiert!“ (aus dem Buch „Das Netz der Gier“)

Das Netz der Gier

Der Körper hat das Recht auf Unversehrtheit, auch nach dem Tod. Selbst Eingriffe an Toten gelten, sofern es sich nicht um eine Autopsie handelt, um Leichenschändung.

Nebenbei gibt es die religiöse Überzeugung, dass ein Körper erst drei Tage nach Eintritt des Todes beerdigt oder eingeäschert werden darf, damit die Seele Zeit hat, zu entweichen. Eine Entscheidung, die respektiert werden muss. Nichtreligiöse Menschen lachen vielleicht über solche Einstellungen, dennoch ist es das Recht des Betroffenen, selbst zu entscheiden, was er tun möchte. Ohne vorab vom Staat zu Zwangsregelungen verdonnert zu werden.

Jetzt kommt natürlich das Argument ins Spiel, jeder könne ja zur Behörde gehen und eine Organentnahme verweigern, ihr also widersprechen. Das ist aber nicht so einfach, zumal in unserer Gutmenschgesellschaft nicht jeder als religiöser Mensch, in diesem Fall eher als Unmensch angesehen werden möchte. Schnell gilt der Organverweigerer als egoistisch, eben ein Unmensch, der Notleidenden und sterbenskranken Menschen seine Hilfe verweigert. Schnell ist man abgeurteilt, wenn man nicht dem ethisch vorgegebenen Mainstream folgt.

Das bedeutet auch, jeder muss die Widerspruchserklärung sichtbar bei sich tragen. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass jemand bei einem schweren Autounfall den Wagen gründlich untersucht, um diese Erklärung zu finden, falls sie der Sterbende nicht in seinen Taschen bei sich trägt. Widerspruchserklärung nicht gefunden – Organe raus. So wird das ablaufen.

Organspende ist wichtig, ohne Frage, aber die wenigen, wirklich moralischen Menschen sind rar gesät. Wenn jährlich 66.000 Menschen eine neue Niere, mehr als 20.000 eine Leber und etwa 5.300 ein Herz transplantiert bekommen, wird die Organspende, bzw. der Organhandel schnell zu einem lukrativen Geschäft und führt zu illegalen Praktiken (siehe Göttingen und Regensburg). Immerhin bringt eine Niere 115.000 Dollar, Herz, Leber und Lunge etwa 225.000 US-Dollar. 

Die WHO sieht derzeit China, Nigeria und Ägypten als Zentren eines international agierenden Organ-Handel-Rings. Als 2016 bei einem Arzt aus Kairo, der in seinem Auto tödlich verunglückte, eine Kühltasche gefüllt mit Organen gefunden wurde, führte nach Recherchen die Spur auf die Sinai-Halbinsel zu einem Beduinenstamm, durch den tausende von Menschen verschwinden. Man entdeckte dort ausgehöhlte Leichen ohne Augen, Herz, Niere und Leber, achtlos im Sand verscharrt. 

https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2013-01/organraub-beduinen-sinai-aegypten-menschenrechtsausschuss 

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/52329/Organhandel-im-Sinai-fordert-ueber-200-Opfer 

Ähnlich Grauenhaftes entdeckte man in Nigeria. Dort fand man eine Babyfabrik, in der Frauen auf Bestellung geschwängert werden und deren Babys dann entweder dem Menschenhandel zugeführt oder unter Narkose ausgeweidet werden. Danach werden die Leichen verbrannt. https://www.stern.de/panorama/gesellschaft/babyfabriken-in-nigeria–der-brutale-handel-mit-kindern-in-nigeria-6498400.html 

Ein weiterer Markt für Organe stellt China dar. Dort zeigt man sich ziemlich unsensibel. Etwa 60 Prozent aller chinesischer Transplantationsorgane stammen mutmaßlich von Gefangenen, die scheinbar auf Bestellung hingerichtet werden. 

„Eine Niere spenden, das neue iPad kaufen!“ Mit diesem Slogan bewirbt laut einem Artikel im ‚Guardian‘ ein Vermittler von Organen in China seine Dienste. Für eine Niere bietet er 2.500 Pfund (3.000 Euro) und behauptet, dass die Operation innerhalb von zehn Tagen durchgeführt werden könne. Laut dem Artikel reisen Patienten aus der ganzen Welt für Transplantationen nach China, Indien oder Pakistan, wo sie für eine Niere bis zu 160.000 Euro bezahlen. Die WHO schätzt, dass jährlich 10.000 Organe am Schwarzmarkt verkauft werden, was stark untertrieben sein dürfte. Laut CNN ist der Organhandel der zweitlukrativste Handel weltweit, nach dem Waffen- und noch vor dem Drogenhandel. 

Nun könnte man argumentieren, genau dieser illegale Organhandel würde durch eine neue Gesetzgebung, wie sie bereits in Österreich praktiziert wird, ausgehebelt. Die österreichische Rechtslage zur Organspende folgt der sogenannten Widerspruchslösung, die besagt, dass eine Organentnahme bei einer potentiellen Spenderin oder einem potentiellen Spender nach Feststellung des Hirntodes grundsätzlich zulässig ist, sofern der/die Verstorbene nicht schon zu Lebzeiten einer Organspende widersprochen hat. 

Der Hirntod (nicht Herztod) eines Menschen muss durch eine Ärztin oder einen Arzt festgestellt werden, die/der weder die Entnahme noch die Einpflanzung durchführt und an diesen Eingriffen auch sonst nicht beteiligt oder durch sie betroffen ist.

In gleicher Weise soll in Deutschland, laut dem Vorschlag von Jens Spahn verfahren werden. Die Entscheidung zur Organentnahme muss schnell erfolgen, denn die Organe werden sehr schnell unbrauchbar. Diese Zeitspanne wird als Ischämiezeit des Organs bezeichnet. Beim Herzen beträgt sie etwa vier Stunden, bei der Leber zwölf und bei der Niere 24 Stunden.

Und aktuell zum Thema ein Beitrag am 05. September 2018 von „Brisant“:  Der Chef der Chirurgie an der Essener Uniklinik sitzt in Untersuchungshaft – unter dem Verdacht, für medizinisch nicht notwendige Lebertransplantationen verantwortlich zu sein! https://www.mdr.de/brisant/patient-nach-lebertransplantation-gestorben-klinikdirektor-in-u-haft-100.html

Mir sind Ärztekollegen suspekt, zu viele unter ihnen heucheln Moral, denken aber nur an Profit und Ansehen. So lange Ärzte, hier der bereits verstorbene Peter Oberender von der Universität Bayreuth, den Verkauf eigener Organe aus existentiellen Gründen mit den Worten „Wenn jemand existenziell bedroht ist, sollte er die Möglichkeit haben, sich und seine Familie durch den Verkauf von Organen zu finanzieren“ befürwortet und Prof. Dr. med. Klaus Dörner davon spricht, man müsse wegen des Wettbewerbs neue Märkte erschließen, kann ich der Widerspruchsregelung keinesfalls mit gutem Gewissen zustimmen. Der Mensch wird dadurch immer mehr zu einer Sache, zu einem Ersatzteillager.

https://www.freitag.de/autoren/thinktankgirl/unappetitliches-aus-bayreuth 

https://fachportal-gesundheit.de/2017/07/17/aerzte/

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Steffen Gruss

Hallo, mein Name ist Steffen Gruß. Ich bin Heilpraktiker und beschäftige mich seit gut 20 Jahren mit den Themen Gesundheit, alternative Medizin und Ernährung. Neben der eigenen Praxis, gebe ich mein Wissen und die Erfahrungen in Seminaren, Workshops und Vorträgen weiter. Auf diesem Fachportal veröffentliche ich regelmäßig neue Beiträge und informiere Interessierte darüber, welche Möglichkeiten es gibt, seiner Gesundheit etwas Gutes zu tun.

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