Kokosblütenzucker – Eine Alternative zu Industriezucker?
Kokosblütenzucker ist ein natürlicher und gesunder Zucker, der aus den Blüten des Kokospalme hergestellt wird. Er hat einen leicht fruchtigen Geschmack und ist ideal für die Herstellung süßer Backwaren sowie Kaffee- und Teespezialitäten. In diesem Blog berichte ich über meine Erfahrungen mit dem Kokosblütenzucker und zeige dir, worauf du bei der Nutzung von Kokosblütenzucker achten solltest.
Raus aus der Zuckerfalle
Weißer Zucker ist mittlerweile als Hauptzutat für süßes Gebäck und Süßigkeiten nicht mehr wegzudenken und dadurch in so ziemlich jedem Nahrungsmittel zu finden. So ist es auch nicht verwunderlich, dass wir über den Tag verteilt, mehr Zucker aufnehmen als wir eigentlich sollten.
Laut einer Studie konsumiert der Durchschnittsbürger mehr als 31 Kilo Zucker pro Jahr! Und das hat seine Folgen. Denn ein Zuviel an dem weißen Süß ist nicht selten die Grundlage für Übergewicht, Karies, koronare Herzerkrankungen und Diabetes Typ II.
Da ist es nicht verwunderlich, dass man auf der Suche nach einer gesunden Alternative ist. Ein Ersatzprodukt, welches oft erwähnt wird, ist der Kokosblütenzucker (auch Palmzucker genannt). Aber stimmt das auch? Ist Kokosblütenzucker eine gesündere Alternative zum Industriezucker?
Was ist eigentlich Kokosblütenzucker?
Kokosblütenzucker, auch als Kokosblütensirup oder Kokosblütennektar bekannt, ist eine natürliche Süßungsmittelalternative, die aus dem Nektar der Kokospalme gewonnen wird. Es wird oft als gesündere Alternative zu herkömmlichem raffinierten Zucker verwendet.
Die Herstellung von Kokosblütenzucker erfolgt aus dem süßen Nektar, der aus den Blütenknospen der Kokospalme gewonnen wird. Die Palmen werden dabei nicht gefällt, sondern nur ein Teil der Blüten gekappt, sodass der Nektar abfließen kann. Dieses Verfahren macht Kokosblütenzucker zu einem nachhaltigeren Produkt als andere Zuckerarten.
Der gewonnene Nektar wird dann in speziellen Behältern gesammelt und langsam bei niedriger Temperatur getrocknet, bis er schließlich kristallisiert und zu feinen Kristallen vermahlen wird. Dabei bleiben viele wertvolle Nährstoffe erhalten, die in raffiniertem Zucker oft verloren gehen.
Kokosblütenzucker hat einen leicht karamellartigen Geschmack, der ihm eine besondere Note verleiht. Er wird als 1:1-Ersatz für herkömmlichen Zucker verwendet, kann jedoch je nach Marke und Hersteller in der Süßkraft variieren. Der glykämische Index (GI) von Kokosblütenzucker ist auch niedriger als der von raffiniertem Zucker, was bedeutet, dass er den Blutzuckerspiegel nicht so stark beeinflusst.
Darüber hinaus enthält Kokosblütenzucker einige Mineralstoffe und Antioxidantien, darunter Eisen, Zink, Kalium und verschiedene B-Vitamine, die in raffiniertem Zucker nicht vorhanden sind.
Obwohl Kokosblütenzucker als natürlichere und gesündere Alternative angesehen wird, sollte er dennoch in Maßen genossen werden, da er immer noch als Zucker gilt und einen gewissen Kaloriengehalt hat. Menschen mit Diabetes oder speziellen gesundheitlichen Bedenken sollten ihren Verzehr mit einem Arzt besprechen.
Kokosblütenzucker – Niedriger glykämischer Index
Der Begriff des glykämischen Index (kurz GI) wurde in den 1980er Jahren im Rahmen der Diabetes-Forschung eingeführt und stellt eine Maßeinheit zur Bestimmung der Wirkung eines kohlenhydrathaltigen Lebensmittels auf den Blutzuckerspiegel dar. Die blutzuckersteigernde Wirkung von Traubenzucker diente damals, mit einem Wert von 100 als Referenzwert. Das bedeutet, je höher der Wert ist desto mehr Zucker ist im Blut.
Dauerhafte oder zu hohe Blutzuckerwerte, die durch hoch-glykämische Lebensmittel hervorgerufen wurden, haben eine stimulierende Wirkung auf die Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse und fördern so die Insulinausschüttung. Das Insulin wird benötigt, um die Glucose aus dem Blut in die Zellen zu transportieren, damit diese neue Energie erzeugen können.
Kokosblütenzucker ist vor allem wegen seinem sehr geringen glykämischen Wert bekannt geworden.
Kokosblütenzucker fördert im Vergleich zu hoch-glykämischen Süßungsmitteln eine langsamere Energieausschüttung. Die Folge ist eine längere Sättigung ohne allzu hohe Blutzuckerschwankungen. Daher ist Kokosblütenzucker auch für Diabetiker geeignet.
Was ist sonst noch im Kokosblütenzucker?
Anders als weißer Haushaltszucker enthält Kokosblütenzucker zahlreiche Mikronährstoffe. Hier sind besonders sein hoher Gehalt an Kalium, Eisen und Zink zu nennen.
Allerdings ist Kokosblütenzucker sehr kalorienreich. 100 Gramm der Zuckeralternative haben satte 380 kcal. Das ist nicht gerade wenig und fast identisch mit herkömmlichem Haushaltszucker (400 kcal/100 Gramm)
Die Nährstoffzusammensetzung von Kokosblütenzucker kann leicht variieren, abhängig von der Marke und der Herstellungsweise. Hier ist eine allgemeine Übersicht über die durchschnittlichen Nährwerte von Kokosblütenzucker pro 100 Gramm:
- Kalorien: ca. 380-400 kcal
- Kohlenhydrate: ca. 92-95 g (davon Zucker ca. 85-90 g)
- Fett: ca. 0-0,5 g
- Protein: ca. 0-1 g
- Ballaststoffe: ca. 0-2 g
- Calcium: ca. 20-40 mg
- Eisen: ca. 0,5-3 mg
- Kalium: ca. 800-1.100 mg
- Magnesium: ca. 25-50 mg
- Phosphor: ca. 10-20 mg
- Vitamin C: ca. 2-5 mg
- Vitamin B1 (Thiamin): ca. 0,02-0,06 mg
- Vitamin B2 (Riboflavin): ca. 0,02-0,05 mg
Fazit
Obwohl Kokosblütenzucker in den Medien als gesunde Alternative angeboten wird, ist das so nicht ganz richtig. Sowohl der Kokosblütenzucker, wie auch der normale weiße Zucker bestehen zu einem Großteil aus Saccharose. Auch die Menge an Nährstoffen in dem Kokosblütenzucker, ist nicht so nennenswert, dass es sich hier um eine richtige Alternative handelt. Hier haben Obst und Gemüse bei weit mehr Vitamine und Mineralstoffe und machen auch nicht so schnell dick.
Für Diabetiker stellt der Kokosblütenzucker allerdings eine mögliche Alternative zu anderen Süßmitteln dar.
Wer vernünftig süßen will, der sollte Vollrohrohrzucker in maßen oder Honig nehmen.
Pingback: Epi-Food: Die neue Ära der Ernährung?