Ausleitungsverfahren

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Ausleitungsverfahren – Den Körper von außen reinigen

 

 

Schröpfen – Das älteste Ausleitungsverfahren

Darstellungen von Schröpfgläsern sind bereits aus dem alten Ägypten überliefert. Im klassischen Griechenland war das Schröpfen so geschätzt, daß die Schröpfglocke zum Emblem des Arztes wurde.

Schröpfen als Ausleitungsverfahren
unterschiedliche Schröpfglässer

 

Beim Schröpfen gibt es zwei unterschiedliche Arten. Das trockene und das blutige Schröpfen.

Das trockene Schröpfen kann auf unterschiedlichster Weise durchgeführt werden.

Zum einen das klassische Feuerschröpfen, hier wird mit Hilfe einer Flamme ein Unterdruck erzeugt der die Schröpfkugel an der Haut ansaugt. In vielen Praxen haben sich mittlerweile Schröpfkugeln mit Saugball durchgesetzt, da die leichter in der Handhabung sind. Die „moderne“ Art des Schröpfens wird mit Hilfe sogenannter Schröpfapparate durchgeführt.

In der Praxis ist die Schröpfkopfbehandlung der leichteste Zugang zum gestörten Gleichgewicht des Organismus.  An den Wirbelsäulensegmenten entspringen Nervenfasern, die nicht nur zu einzelnen Organen ziehen, sondern auch zu bestimmten Hautarealen (Headsche Zonen). Über die Behandlung dieser Hautzonen, die in der Wirbelsäule denselben Ursprung haben, lassen sich auch rückgekoppelt Wirkungen auf die verknüpften Organe erzielen. Außerdem lassen sich die Wirkungen der Schröpfbehandlung auch mit den Funktionsmechanismen der Reflexzonen oder der Akupunkturpunkte am Rücken erklären.

 

Beim blutigen Schröpfen werden bevor der Schröpfkopf aufgesetzt wird, kleine Einstiche mit einer Lanzette vorgenommen. Dadurch werden aus den kleinen Wunden Blut „heraus gesaugt“ was in vielen Fällen eine Erleichterung der Beschwerden hervorruft. Bei mehreren „blutig“aufgesetzten Schröpfköpfen, kann man sogar die Wirkung eines kleinen Aderlass erzielen.

 

 

Baunscheidtieren

 

Das Baunscheidtverfahren ist eine großflächige Hautreiztherapie, die durch Sticheln und anschließendes Einreiben mit einer speziellen Paste oder einem Öl eine lokale Reizung der Haut verursacht. Es gehört zu den „Pustulantien“, d.h. Hautreizmethoden, die einen künstlichen Hautausschlag bewirken.

Baunscheidtieren als Ausleitungsverfahren
Baunscheidtieren als effektives Ausleitungsverfahren

Geschichtlicher Hintergrund

Ohne Kenntnis der früheren Verfahren wurde diese Methode vom Feinmechaniker Carl Baunscheidt vor etwa 100 Jahren durch eigene Beobachtung entwickelt. Dazu bediente er sich eines Nadelinstrumentes, des sogenannten „Lebensweckers“ und eines hautreizenden Öles, dessen Originalrezeptur nicht mehr bekannt ist. Durch ihn wurde das Baunscheidtverfahren im 19. Jahrhundert weltbekannt, es wurden ihm über 50 Indikationen zugeschrieben.

Wirkungsweise

Beim Baunscheidtverfahren werden folgende Hauptwirkungen unterschieden:

  • Hyperämie: Anregung der Durchblutung.
  • Lymphdrainageeffekt: Anregung des Lymphflusses.
  • Immunsteigerung Wirkung: Aktivierung des Immunsystems durch die künstliche Entzündung (überwiegend sterile Eiterpusteln).
  • Tonisierung von „erschlafften“ Organen und allgemein von geschwächten Menschen. Als tonisierendes Verfahren ist das Baunscheidtverfahren dem blutigen Schröpfen genau entgegengesetzt.
  • Wirkung auf das hormonale Geschehen über eine massive Stimulierung von Hautreflexzonen
  • das Baunscheidtieren kann auch als kosmetisches Verfahren zur Reduzierung der Orangenhaut (Zellulitis) eingesetzt werden.

Indikationen des Baunscheidtierens

  • Schmerzen durch degenerative Veränderungen des Bewegungsapparates.
  • Neuralgische Beschwerden und Schmerzen
  • Allgemeine Infektanfälligkeit und chronische Infekte
  • akute und chronische Entzündungen (z.B. chron. Harnwegsinfekte)
  • im Bauchbereich bei: Reizmagen („nervöse Gastritis“), Magenschwäche, exkretorische Pankreasschwäche, chron. Obstipation Reizkolon, etc.
  • psychische Erkrankungen ( Psychische Labilität, vegetative Dysregulationen, klimakterische Depressionen, Melancholie)
  • Bei Kindern: Infektanfällige Kinder mit z.B. chron. Tonsillitis, Enuresis und Impffolgen in Form von Gelenkbeschwerden und Adynamie (Schwäche)
  • Schwindel und Ohrensausen
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