ErnährungLebensmittelsicherheit

Tierhaltung und Fleischqualität

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Lebensmittelqualität in der Fleischproduktion

 

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Wie auf dem Tweet zu sehen ist, fordern die Grünen 2 GV (Großvieheinheiten) pro Hektar landwirtschaftliche Fläche und geben sich damit fortschrittlich. Sie fordern damit etwas, was schon längst als Richtlinie und damit als Baustein der Agrarwende gilt und dessen Normwert im Bundesdurchschnitt nicht einmal erreicht wird. Wohl aber in einzelnen Nutzvieh-Ballungsräumen überschritten wird. Auch gilt bereits seit 2018 für jeden Betrieb, der mehr als 2,5 GV/ha hält die Verpflichtung zu einer Stoffstrombilanz. Das bedeutet für viehhaltende Betriebe, dass sie alle Nährstoffströme erfassen, also alle Ein- und Ausgänge dokumentieren müssen, um nachzuweisen, dass ihr Betrieb stickstoffneutral, nachhaltiger, ressourcenschonender und effizienter arbeitet.

 

Was ist eine GV = Großvieheinheit?

Eine GV ist eine Maßeinheit für die Lebendmasse von 500 kg. Die Ermittlung der GV eines landwirtschaftlichen Betriebes ist u.a wichtig für 

  • Immissionsschutz gemäß TA Luft 
  • Für Abstandsregelungen von Tierhaltungsanlagen zu benachbarter Wohnbebauung.
  • EU-Schweinehaltungshygieneverordnung, die Mindestanforderungen zum Schutz der Schweine aufstellt.
  • Nährstoffbedarf, Stoffstrommanagement zur Stickstoffbilanz und damit zum Schutz von Boden und Grundwasser
  • Zur Ermittlung von Wirtschaftsdüngeranfall und Nährstoffausscheidungen 
  • Agrarumweltmaßnahmen und deren Förderungen, wozu die Tierzahl des Betriebes oder der Tierbesatz auf den landwirtschaftlich genutzten Flächen (GV/ha) herangezogen werden. 
  • Wichtig zur Beurteilung der Weideflächennutzung (intensive Nutzung =1,3 GV/ha; extensive Nutzung =0,6 GV/ha; sehr extensive Nutzung =0,4 GV/ha)

Milchkuh = 1 GV

Kalb = 0,1 – 0,2 GV

Pferd = 0,8 – 1,5 GV

Eber = 0,3 GV

Mastschwein = 0,16 GV

Schaf = 0,1 GV

100 Hühner = 0,8 – 1 GV

320 Legehennen= 1 GV

 

Bestandsgrößen in Deutschland

In Essen (Kreis Cloppenburg) werden auf 6540 Hektar 22 152 Großvieheinheiten gehalten. Demnach kommen die 190 Betriebe in Essen auf 3,39 GV/ha. Dahinter folgen Lastrup (3,21), Emstek (2,95), Garrel (2,92), Lindern und Cloppenburg (je 2,87) sowie Bösel (2,83). Friesoythe hat neben dem Saterland mit 2,21 den niedrigsten Wert im Kreis. Der Kreisschnitt liegt damit bei bei 2,67.

Im Land Niedersachsen beträgt der Schnitt 1,17 GV/ha, in Weser-Ems 1,88. Das Emsland liegt mit 1,84 unter dem Bezirksschnitt, und keine der 60 Gemeinden kommt über die Grenze von drei, die wegen einer möglichen Überdüngung von vielen Fachleuten als kritisch angesehen wird. Der Kreis Vechta kommt dagegen im Schnitt auf 3,24 GV/ha mit Bakum an der Spitze (3,86). Es folgen die Stadt Vechta (3,85) und Visbek (3,76).

Dagegen lag der Viehbesatz 2015 in Hessen bei 0,62 Großvieheinheiten (GV) je ha. Nur im Kreis Waldeck-Frankenberg werden pro ha 0,84 GV gehalten.

Und in Mecklenburg-Vorpommern beträgt der Viehbesatz derzeit durchschnittlich 0,4 Großvieheinheiten je Hektar.

2013 hatten 48,1  % aller landwirtschaftlichen Betriebe weniger als 1GV/ha und nur 15 % mehr als 2GV, der Rest lag dazwischen.

Erstrebenswert wäre natürlich eine Freilandhaltung von Tieren, wie es in England, Irland und Teilen Frankreichs üblich ist. Doch weder in Deutschland noch in der EU lassen sich alle Menschen mit Fleisch aus Freilandhaltungen versorgen.

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„BIO“-Schweine ?

Neulich hörte ich im Radio B-5 Aktuell, wie sich ein „Bio“-Bauer über Absatzprobleme seiner Bioschweine beschwerte. Als seine Bestandsgröße genannt wurde, nämlich 4.000 Mastplätze, gab mir das Wort Bio erneut arg zu denken.

Denn hat man bei Bio nicht die Vorstellung von einem Betrieb, der keine „Massentierhaltung“ betreibt? 4.000 Mastschweine sind aber nichts anderes als Massentierhaltung.

 

Kriterien der Massentierhaltung:

– Haltung nur einer Tierart

– Hochleistungsrassen

– Intensivhaltung (z.B. Käfighaltung, Spaltenböden)

– Hoher Viehbesatz

– Flächenunabhängige Erzeugung

– Gewerbebetrieb (sind heute aber fast alle)

– Futterzukauf

– Dungabgabe an andere Betriebe

– viele Tiere je Arbeitskraft

– weitgehende Automatisierung der Arbeitsabläufe

– Kapital- und Energieintensive Haltung

– Schwellenwert (BauGB): >560 Zuchtsauen, >1.500 Mastschweine,  >100 Milchkühe, 10.000 Legehennen, 30.000 Masthühner

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2015 betrug die mittlere Bestandsgröße für Mastschweine 557 Tiere. Etwa 38 % der Schweinemastbetriebe hatten über 2000 Mastplätze.

Und betrachtet man die Pferdehaltung, so muss man feststellen, dass bei vielen die Werte oft um das Zehnfache darüber liegen. Jedoch scheint das die Grünen und Tierschützer wenig zu stören.

 

Fazit

Die Forderung der Grünen ist reiner Aktionismus. Wohl wissend um die Unwissenheit der Bevölkerung werben sie für etwas, das längst so gehandhabt wird. Sie suggerieren allerdings mit ihrer Forderung, dass dies nicht so sei und dass ein zu erwartendes Ergebnis, das ja schon vorliegt, auf ihrem Mist gewachsen ist. Ist es aber nicht. 

Außerdem muss herausgestellt werden, dass die bisher geschaffenen Rahmenbedingungen die Landwirte schon über Gebühr mit Bürokratie überziehen. Nicht nur, dass der Landwirt unnötigerweise nicht zweimal, sondern teils vierfach im gleichen Bereich kontrolliert wird, nein, er erhält auch keinen finanziellen Ausgleich für seinen Mehraufwand. Subventionen erhalten hauptsächlich nur noch die Großbetriebe und im internationalen Wettbewerb sind kleinere und mittlere Betriebe finanziell nicht mehr konkurrenzfähig. Gerade letztere können die Kosten für bürokratische Auflagen immer weniger erwirtschaften und sehen sich gezwungen, ihren Betrieb zu schließen.

Im Vergleich zu 2010 gaben 2016 17 Prozent aller Betriebe die Viehhaltung auf. Die Landwirtschaftszählung 2010 weist noch rund 300.700 Betriebe in Deutschland aus. 2017 waren es nur noch 266.700.

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Die Folge ist ein Anstieg ausländischer Fleischimporte. Da jedoch ein Fleischprodukt, welches z.B. in Rumänien erzeugt und dort fleischbeschaumäßig und lebensmitteltechnisch geprüft wurde, in der EU nicht ein weiteres Mal geprüft werden darf, kommen Fleischpartien und deren Produkte mit den nötigen Begleitpapieren der Erzeugerländer ungesehen nach Deutschland. Wer die osteuropäischen Länder kennt, der weiß, wie leicht man dort die vorgeschrieben Zertifikate kaufen kann. Die Fleischqualität wird also keineswegs besser. Das was Deutschland im EU-Alleingang durchzieht, schadet mehr als dass es nutzt, zumal nur unnötige Beamtenstellen erforderlich sind, um alle Verordnungen und Gesetze zu kontrollieren.

 

Andreas Manuel GRUSS

Steffen Gruss

Hallo, mein Name ist Steffen Gruß. Ich bin Heilpraktiker und beschäftige mich seit gut 20 Jahren mit den Themen Gesundheit, alternative Medizin und Ernährung. Neben der eigenen Praxis, gebe ich mein Wissen und die Erfahrungen in Seminaren, Workshops und Vorträgen weiter. Auf diesem Fachportal veröffentliche ich regelmäßig neue Beiträge und informiere Interessierte darüber, welche Möglichkeiten es gibt, seiner Gesundheit etwas Gutes zu tun.

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