Inkontinenz bei Frauen – Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten
Inkontinenz – Tabuthema unserer Gesellschaft
Während bei Männern die Inkontinenz meistens erst im höheren Alter eintritt, sind Frauen oftmals schon in jüngeren Jahren davon betroffen. Die häufigste Ursache für eine Blasenschwäche bei Frauen sind Schwangerschaften und die damit einhergehenden Entbindungen. Diese führen dazu, dass die Beckenbodenmuskulatur erschlafft. Es gibt aber noch sehr viele andere Ursachen für dieses Problem. Nachfolgend wird beschrieben, welche diese sind und wie eine Therapie durchgeführt werden kann.
Ursachen für eine Blasenschwäche
Neben den Schwangerschaften gibt es bei Frauen noch mehrere weitere Ursachen für eine Inkontinenz. Das können unter anderem folgende sein:
- Chronische Blasenentzündungen
- Hormonelle Störungen in den Wechseljahren
- Erkrankungen des Nervensystems
- Blasenabsenkung
- Nebenwirkung von Medikamenten
In der heutigen Zeit können sehr exakte Diagnosen gestellt werden. Das ist auch ein großer Vorteil, weil dadurch auch Therapien ermöglicht werden. Muss eine Frau aufgrund anderer gesundheitlicher Probleme regelmäßig Medikamente einnehmen, dann können diese eventuell so angepasst werden, dass sie nicht mehr die Blasenfunktion beeinträchtigen.
Welche Formen von Inkontinenz gibt es?
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Es gibt unterschiedliche Formen der Blasenschwäche. Deshalb treten auch verschiedene Symptome auf. Zu den häufigsten Formen der Inkontinenz gehören:
- Belastungsinkontinenz
- Dranginkontinenz
- Überlaufinkontinenz
- Mischinkontinenz
Die Belastungsinkontinenz äußert sich dahingehend, dass bei jeder körperlichen Anstrengung ein paar Tropfen Urin abließen. Manchmal ist schon das Tragen einer gefüllten Einkaufstasche der Auslöser. Bei der Dranginkontinenz handelt es sich um eine Störung des Nervensystems. Der Schließmuskel wird kontinuierlich in der Weise stimuliert, dass die betroffene Person einen andauernden Harndrang verspürt. Dabei geht der Urin unkontrolliert ab. Bei der Überlaufinkontinenz wird die Blasenfüllung nicht mehr registriert. Auch dann fließt völlig unkontrolliert Urin ab. Mitunter treten aber auch Kombinationen aus mehreren Arten der Blasenschwäche auf. Dann spricht der Arzt von einer Mischinkontinenz.
Es stehen zahlreiche Therapiemöglichkeiten zur Verfügung
Sind hormonelle Störungen ausschlaggebend für die Inkontinenz, dann lassen sich die Beschwerden durch eine Hormontherapie wieder lindern. Bei einer Erkrankung des Nervensystems sind ebenfalls Therapien möglich. Manchmal tritt aber auch die sogenannte Blasenabsenkung auf. Diese kann nicht medikamentös behandelt werden. In dem Fall ist ein operativer Eingriff erforderlich.
Es stehen zudem nicht medikamentöse Behandlungsverfahren zur Wahl. Dazu gehört die Beckenbodengymnastik. Diese ist nicht nur hilfreich während der Schwangerschaft, sondern sie bringt auch Erfolge bei einer Blasenschwäche. Sind Patientinnen nicht in der Lage, entsprechende Gymnastikübungen durchzuführen, dann kann auch eine Reizstromtherapie hilfreich sein. Bei dieser Therapie wird die Beckenbodenmuskulatur mit elektrischem Strom stimuliert.
Welche Behandlungsmethode infrage kommt, sollte immer der behandelnde Arzt entscheiden. Sehr vielen betroffenen Frauen ist es äußerst unangenehm, über solche Beschwerden zu sprechen. Es ist jedoch dringend zu empfehlen, rechtzeitig einen Arzt aufzusuchen. Je frühzeitiger eine Behandlung beginnt, desto aussichtsreicher sind die Heilungschancen. Obwohl eine vollständige Heilung nur in sehr seltenen Fällen eintritt, gibt es aber auf jeden Fall eine deutliche Linderung.
Patienten sind auf Hilfsmittel angewiesen
Eine Blasenschwäche ist zwar keine bedrohliche Krankheit, aber trotzdem äußerst unangenehm. Kann der Urin nicht mehr kontrolliert beim Gang zur Toilette abgelassen werden, gelangt immer etwas in die Wäsche. Dadurch bilden sich schon in kurzer Zeit Krankheitserreger, die eine Blasenentzündung auslösen. Zudem fühlt sich die betroffene Person nicht wohl. Daher ziehen sich die meisten Patienten, die an solch einem Problem leiden, gerne zurück. Die Teilnahme an Veranstaltungen bleibt genauso nach, wie die sportliche Betätigung. Auch Besuche bei Verwandten oder Freunden bleiben aus. Doch soweit muss es gar nicht kommen.
Geeignete Inkontinenzartikel helfen dabei, ein normales Leben zu führen. Es stehen Einlagen, Vorlagen Höschenwindeln und viele weitere hilfreiche Produkte zur Wahl. Diese Artikel werden aus sehr saugfähigen Materialien hergestellt. Je nach Größe und Stärke saugen die Inkontinenzartikel bis zu zwei Liter Flüssigkeit oder sogar mehr auf, ohne dass etwas ausläuft. Der ausgelaufene Urin wird so aufgesaugt, dass er keinen Kontakt mehr zum Körper hat. Das ist nicht nur aus hygienischer Sicht vorteilhaft, sondern dadurch werden auch Infektionen vermieden.
Moderne Inkontinenzprodukte sind nicht nur sehr saugfähig, sondern sie sind auch dünn und flexibel. Daher stören sie nicht bei der Bewegung. Auch sportliche Aktivitäten sind damit möglich. Jeder, der solche Artikel verwendet, erzielt ein ganz neues Lebensgefühl.
Fazit
Sehr viele Frauen sind von Inkontinenz betroffen. Jedoch suchen nicht alle einen Arzt auf, weil ihnen das Problem unangenehm erscheint. Es gibt jedoch mittlerweile viele Therapiemöglichkeiten. Obwohl die Blasenschwäche meistens nicht vollständig heilbar ist, so tritt durch eine Therapie eine Linderung ein. Werden dann auch noch geeignete Inkontinenzartikel genutzt, dann sind die Einschränkungen nur noch gering.
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