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Die Blockchain ist in aller Munde. Die Technologie ist eine Schlüsseltechnologie der Zukunft und wirkt disruptiv in vielen Bereichen. Unabhängig von einem Trading Plattform Vergleich steht die Blockchain auch für die Zukunft der Gesundheit, ob nun im persönlichen Bereich wie bei der Ernährung oder in einem übergeordneten Bereich rund um die Forschung: Die Blockchain hat Potenzial.

 

Blockchain
Quelle: Pixabay

 

 

Wie funktioniert die Blockchain

 

Die Blockchain steht für dezentrales Speichern von Informationen, die im Anschluss nicht mehr verändert werden können. Jede Information wird in Form eines Blocks gespeichert. Zusätzlich zur Information wird ein sogenannter Hash-Wert gespeichert. Der Wert errechnet sich aus dem vorhergehenden Block und wird gemeinsam mit der Information in einen neuen Block geschrieben. Ändert sich eine Information aus einem früheren Block, ändern sich alle nachfolgenden Blöcke. Dadurch offenbart sich Manipulation. Die Blöcke werden in einer Reihe (oder Kette) gespeichert – daher der Name Blockchain.

 

 

Die Blockchain in der Forschung

 

Die Blockchain kann eine große Rolle in der medizinischen Forschung spielen, da in ihr Daten gespeichert werden können, die für die Forschung zur Verfügung stehen. Pharmahersteller und Gesundheitsforscher können diese Daten nutzen, um schneller die richtige Medizin und Therapieform zu entwickeln. Die Daten selbst sind dabei pseudonymisiert – ein Rückschluss auf den Datenspender (zumeist der Patient) ist kaum möglich. So können Patienten sicher sein, dass mit ihren Daten sichere Gesundheitsforschung betrieben wird.

 

 

Die Blockchain in der Arztpraxis

 

Eine andere Anwendung für die Blockchain ist die Arztpraxis. Ärzte können untereinander Informationen austauschen, ohne dass sie das Faxgerät oder die Post bemühen müssen. Im Nu haben Sie alle Daten eines anderen Arztes vorliegen, sodass jeder Patient optimal behandelt werden kann. Die Blockchain macht es möglich. Patienten geben den Zugriff auf ihre Daten in der Blockchain Arzt-abhängig frei und erlauben so, dass nur Berechtigte darauf zugreifen.

 

 

Die Blockchain für Versicherungen

 

Daten in der Blockchain kommen auch Versicherungen und deren Abrechnungssystem mit Ärzten zugute. Dabei geht es nicht um Patientendaten, sondern um Abrechnungsdaten. Ärzte können diese in der Blockchain speichern und Versicherungen können darauf zurückgreifen. Da die Daten manipulationssicher sind, können sich beide darauf verlassen, dass die Abrechnung hundertprozentig in Ordnung ist. Zudem ist der Datentransfer schnell und für die Zukunft gespeichert. Übermittlungsfehler gibt es nicht.

 

 

Die Blockchain für den persönlichen Gebrauch

 

Schließlich ist die Technologie interessant für ganz persönliche Anwendungen. Speichern Menschen Ihre Daten aus Gesundheits-Apps, Smartwatches oder sonstigen Gesundheits-Devices in der Blockchain, kann eine künstliche Intelligenz Zusammenhänge erkennen und daraus Handlungsempfehlungen ableiten. Da die Daten an einem einheitlichen und sicheren Ort gespeichert werden, lassen sich Verbindungen viel leichter herstellen. Würden Patienten ihre Daten nur in ihren Apps und den jeweiligen Geräten speichern, sind derartige Verknüpfungen nicht möglich. Die Blockchain jedoch erlaubt einen sicheren Transfer unterschiedlicher Informationen. Entsprechende Anwendungen können dann Ernährungs- und Bewegungsempfehlungen geben.

 

 

Fazit zur Blockchain im Gesundheitswesen

 

Derzeit ist die Technologie noch nicht in der deutschen Gesundheitsindustrie angekommen. Maßgebliche Hindernisse sind die fehlende Digitalisierung und datenschutzrechtliche Bedenken. Doch sobald diese Themen einmal ausgeräumt sind, bietet die Blockchain viel Potenzial für Behandler, Patienten, Versicherungen und die Forschung. Natürlich gibt es auch negative Aspekte. Genannter Datenschutz ist einer davon. Die Blockchain ist nicht anonym, sie ist pseudonym. Wer einen Rückschluss auf einen bestimmten Patienten ziehen will, wird diesen über kurz oder lang finden, wenn er die Blockchain beobachtet. Auch ist nicht jedem Patienten wohl dabei, die eigenen Daten ins Internet zu übertragen. An dieser Stelle bedarf es jedoch künftig noch mehr Aufklärung über die Technologie dahinter und welchen Nutzen die Blockchain bringen kann. Eventuell taugen Anreizsysteme etwas, die Patienten dann belohnen, wenn sie ihre Daten preisgeben. Hierzu fehlen derzeit jedoch noch die passenden Untersuchungen, zumal die Technologie erst in den Kinderschuhen steckt.

Steffen Gruss
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