arzt1
4/5

Die Haut ist nicht nur das größte Einzelorgan des menschlichen Körpers – sie ist zugleich eines der wichtigsten. Das dehnbare, elastische Flächenorgan schützt unseren Körper vor Austrocknung und verhindert, dass Krankheitserreger sowie Sonnenlicht Schaden anrichten. Das robuste, aber dennoch sensible Organ ist einem natürlichen Alterungsprozess unterlegen. Es verändert sich im Lauf jedes menschlichen Lebens sichtbar. Veränderungen an der Hautoberfläche können (aber müssen nicht) auf ernsthafte Erkrankungen wie Hautkrebs hindeuten. Daher ist es sinnvoll, ab einem gewissen Alter regelmäßig zur Vorsorge beim Hautarzt Stuttgart zu gehen. Wie läuft die Untersuchung ab und was müssen Sie sonst noch beachten?

 

 

Hautkrebs – steigende Zahlen belegen die Wichtigkeit von Vorsorgeuntersuchungen

 

Das Hauptargument für die Durchführung präventiver Untersuchungen beim Dermatologen liefert die Statistik: Jedes Jahr erkranken rund 200.000 Menschen in Deutschland an Hautkrebs. Dabei handelt es sich glücklicherweise selten um bösartige Tumoren (schwarzer Hautkrebs), sondern vielfach um nicht-streuende, gutartige Hautkrebsarten (Basalzellkarzinom, Spinaliom). Häufig stellt der Hautarzt beim Screening zudem eine Vorform von Hautkrebs – die sogenannte aktinische Keratose – fest. Da es für Laien nahezu unmöglich ist, eine harmlose Hautveränderung von einer gefährlichen zu unterscheiden, sollten Sie sich in regelmäßigen Abständen von einem Dermatologen professionell untersuchen lassen. Dies gilt insbesondere dann, wenn Sie zu einer der bekannten Risikogruppen gehören.

 

Wer ist besonders gefährdet, an Hautkrebs zu erkranken?

 

Bestimmte Personen und Berufsgruppen sind einem überdurchschnittlich hohen Risiko ausgesetzt, Hautkrebs zu bekommen. Da die meisten Hautkrebsarten auf eine – in Relation zur individuellen Toleranz – zu hohe UV-Strahlen-Belastung zurückzuführen sind, gehören Personen mit häufigem Aufenthalt im Freien zu den besonders gefährdeten Gruppen. Dazu zählen beispielsweise Sportler, Bauarbeiter und Gärtner. Des Weiteren erkranken Menschen, die in ihrer Jugend mehrfach einen Sonnenbrand hatten, erwiesenermaßen häufiger an Hautkrebs als Menschen, bei denen dies nicht der Fall war. Weitere Risikofaktoren sind heller Hauttyp, hohe Anzahl an Pigmentmalen und vorhandene Hautkrebserkrankungen in der nahen Verwandtschaft. Nicht zuletzt spielt das Alter eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Tumoren der Haut: Bei 75-Jährigen ist das Erkrankungsrisiko dreimal so hoch wie bei 35-Jährigen.

 

Hautkrebs
Sonnenbaden tut gut, aber man sollte es nicht übertreiben

 

 

Da in den letzten Jahren zunehmend jüngere Menschen an bösartigen Hautkrebsarten erkranken, ist es ratsam, ab einem Alter von 35 Jahren routinemäßige Screenings durchführen zu lassen. Als Kassenpatient haben Sie ab dem genannten Alter alle zwei Jahre Anspruch auf ein kostenloses Hautkrebs-Screening. Selbstverständlich hat der Hautarzt dabei nicht nur etwaige Tumoren im Blick, sondern auch andere Erkrankungen der Haut. So kann er zum Beispiel Allergien, Neurodermitis, Pilzerkrankungen oder Ekzeme im Rahmen der Untersuchung detektieren und diagnostizieren.

 

 

So läuft das Screening beim Dermatologen ab

 

Die Untersuchung zur Vorsorge beim Hautarzt läuft stets nach dem gleichen Schema ab. Vor der Untersuchung sollten Sie Nagellack, Make-up und Körperschmuck entfernen, damit Ihr Arzt freien Blick auf die gesamte Hautoberfläche hat. Bei der Untersuchung selbst begutachtet der Dermatologe die nackte Haut von der Kopfhaut bis zu den Fußnägeln. Entdeckt er eine verdächtige Stelle, so folgen unter Umständen weitere Schritte – etwa Blutuntersuchungen zur Diagnosesicherung bei entzündlichen Veränderungen oder Gewebeentnahmen (Biospie) zur Beurteilung möglicher Tumore. Die Dauer der schmerzfreien und generell unkomplizierten Untersuchung beträgt 15 Minuten.

Steffen Gruss
Letzte Artikel von Steffen Gruss (Alle anzeigen)
×