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Genussmittel werden im „Deutschen Wörterbuch“ der Brüder Grimm als Lebensmittel definiert, deren Verzehr Wohlbehagen, also Genuss bereiten.

Heute muss alles schnell gehen und billig sein. Produkte aus dem Niedrigpreissegment müssen folgedessen sehr günstig hergestellt werden. Was wiederum bedeutet, es werden Billigmacher verwendet, Produktionsverfahren verkürzt und preisgünstige Ersatzstoffe eingesetzt. Ganz zu schweigen von billigen Arbeitskräften.

Gut Ding will aber Weile haben, gute Zutaten und beste Verarbeitung. Doch das ist für viele kaum noch bezahlbar. Dennoch oder gerade deshalb sind wir auf der Suche nach Lebensmitteln, die noch nach traditionellen Herstellungsverfahren produziert werden, bei denen noch alte Sorten verwendet werden, so wie in Slow Food Betrieben.

Genau solche Produkte sind wir bestrebt, in unserer Genussmittelliste aufzunehmen. Natürlich gehen wir hier und da Kompromisse ein, weil nicht jedes Lebensmittel für den täglichen Bedarf wie zu Omas Zeiten erzeugt werden kann. Bei einem Massenbedarf ist dies schier unmöglich. Dennoch müssen alle gelisteten Nahrungsmittel unseren Qualitätsansprüchen genügen. Es sind sorgsam ausgesuchte und getestete Produkte, die wir empfehlen können und die sich wohltuend vom übrigen Allerlei abheben. Wobei dies immer schwerer wird, denn viele kleine Unternehmen werden von Konzernen geschluckt, was die Qualität nur selten verbessert.

Unser vorrangiges Augenmerk gilt daher kleinen und mittelständischen Betrieben. Aber Vorsicht, auf Märkten und in kleinen Geschäften wird nicht selten mit der malerischen Auslage gelockt. Nicht immer verbirgt sich dahinter auch ein Top-Produkt. Ich kann mich erinnern, als ich früher über den Münchner Viktualienmarkt ging, was ich oft tat, sah ich einmal an einem Stand eine Rollenbutter, so, als wäre sie eben hergestellt worden, also nicht verpackt. Und was sehe ich da an einer Seite, vom Verkäufer übersehen? Ein Schnipsel Stanniol einer bekannten Rollenbuttermarke. Der Standbesitzer hat einfach im Supermarkt Rollenbutter gekauft, die Verpackung entfernt und sie dekoriert mit einigen Kräutern bei sich auf die Theke gelegt.

Gleiche Vorsicht gilt bei Bio, über das ich Bände erzählen könnte, denn seit den Anfängen Ende der 70er Jahre habe ich mit „Bio“ zu tun. Generell möchte ich sagen, ich heiße ehrliche Bioprodukte für empfehlenswert. Doch viele sind es eben nicht. Ein Beispiel, das mir in ähnlicher Form bis heute immer wieder begegnet, war ein Erlebnis in München. In der Nähe unserer Wohnung am Glockenbachviertel gab es einen Bioladen. Den Besitzer erwischte ich eines Tages, wie er im nahegelegenen Kaisers Markt eine große Tüte mit Zitronen kaufte. Ich fragte ihn, da ich ihn kannte, ob er die für seinen Laden bräuchte, was er unverhohlen zugab. Dies ist kein Einzelfall, oft wird mit der Verpackung, mit dem Etikett und den zahlreichen Gütesiegeln für Bioprodukte gelockt. Fakt ist, dass man in Osteuropa für wenig Geld nahezu jedes Siegel käuflich erwerben kann. Schade um diejenigen, die es ernst meinen, von denen ich auch einige kennengelernt habe. Also, für uns gilt erstmal, hinter jedes Bioprodukt ein großes, ein sehr großes Fragezeichen zu setzen. Außerdem erweist sich für uns das System „Bio“ als zu mangelhaft. Uns liegt Slow Food am Herzen.

Was unsere Auswahl an Lebensmitteln angeht, so legen wir insbesondere Wert auf Geschmack, Qualität, Reinheit und gesundheitliche Wertigkeit. Bedeutend ist außerdem, dass möglichst wenige künstliche Zusatzstoffe in den Lebensmittel enthalten sind. Liest man sich die Inhaltsstoffe durch, die z.B. auf einer Packung Berliner Krapfen steht, wird es einem, zumindest uns, ganz schummrig.

Wir wollen damit auch Alternativen zu weit überteuerten Produkten bieten, die leider oft nicht das halten, was sie mit dem hohen Preis zum Ausdruck bringen wollen.

Wichtig ist für uns auch die Art der Verpackung, denn Plastik wollen wir vermeiden, und der Gehalt an Zucker, der zwar natürlich ist, in vielen Lebensmittel jedoch viel zu hoch liegt.

Sollte ein Produkt oder eine Firma diesen Qualitätsmerkmalen nicht mehr genügen, erfolgt die Streichung aus unserer Liste. Unsere Empfehlung gilt nicht automatisch für ähnliche Produkte derselben Firma, denn deren Inhaltstoffe und Qualität können variieren.

Wir bewegen uns damit gegen den Strom wider einer Verflachung des Geschmacks und einer Ausbreitung synthetischer Ersatz- und Zusatzstoffe in Lebensmitteln.

Die Liste erhebt selbstredend nicht den Anspruch auf Vollständigkeit, sondern kann nur die Produkte beinhalten, die wir selbst getestet haben. Daher sind wir dankbar, wenn Leser uns gute Produkte empfehlen, die wir dann testen und gegebenenfalls weiterempfehlen  können.

Wir weisen darauf hin, dass wir nicht die gesamte Produktpalette von Lebensmittelerzeugern beurteilen, sondern lediglich Einzelprodukte. Erstens ist es uns kaum möglich, alle Erzeugnisse einer Firma zu testen und zweitens wird ein Betrieb nicht nur ausschließlich Spitzenprodukte herstellen. Nur in Einzelfällen beurteilen wir die gesamte Produktpalette eines Erzeugers, sofern diese unseren Qualitätsanforderungen entspricht.

Die Liste ist auch mehr als Tipp zu verstehen, für Personen, die gerne genießen und dabei Top-Qualität bevorzugen aber gleichzeitig einen gesundheitlichen Aspekt nicht aus dem Auge verlieren wollen. Wenn man schon genießt, dann soll es auch etwas Gutes sein.

Wir beurteilen dabei nicht nur Nahrungsmittel aus dem Delikatessbereich, sondern auch für den täglichen Verzehr, die unseren Qualitätsansprüchen genügen.

Bei unserer Empfehlung legen wir keinen Wert auf bekannte Namen, auch wenn diese in manchen Kreisen noch so begehrt sein mögen. Für uns zählt einzig und allein die Qualität.

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Genussmittelliste – Genussvolle Lebensmittel

 

 

Steffen Gruss
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