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Das giftige Insektenschutzmittel Fipronil ist erneut, diesmal in Bio-Eiern, nachgewiesen worden. Das niedersächsische Landesamt für Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz entdeckte die Substanz in Eiern eines Bio-Legehennenbetriebes aus den Niederlanden, wie eine Sprecherin des Verbraucherschutzministeriums mitteilte.

Demnach wurden in Proben, die im Landkreis Vechta genommen wurden, überschrittene Höchstwerte festgestellt. Die Eier würden umgehend vom Markt genommen, teilten die niederländischen Behörden mit. Eine Gesundheitsgefahr für die Verbraucher gibt es nach Einschätzung der Behörden derzeit nicht.

Quelle: n-tv.de , fhe/dpa

Fipronil ist ein Insektizid, das gegen Flöhe, Läuse, Schaben, Milben, Haarlinge, Kakalaken, Ameisen und Zecken bei Pflanzen und Tieren eingesetzt wird. In der Landwirtschaft wird Fipronil als Pflanzenschutzmittel verwendet. Durch diesen Einsatz scheinen vor allem Bienen gefährdet zu sein. Mittlerweile wird wohl jeder feststellen, dass die Gesamtzahl von Insekten und Bienen stark rückgängig ist. In wie weit das Insektensterben mit Insektizieden zusammenhängt, ist leider nur schwer nachzuweisen.

fibronil

Die Wirkungen beruhen auf der Bindung und Inhibition der GABA-Chloridkanäle, was zu einer Überstimulation des zentralen Nervensystems und zum Tod der Insekten führt. Nicht zu unterschätzen ist die Akkumulation des Wirkstoffs und die folgende Organtoxizität sowie die Ablagerung im Fell (Hund,Katze) und die mangelhafte ökologische Verträglichkeit.

Fipronil kann im Wasser lebende Organismen, wie zum Beispiel Süßwasserschnecken, Wasserflöhe, Fische, Amphibien und Krebse schädigen. Deshalb dürfen Teiche, Bäche und andere Gewässer nicht mit dem Wirkstoff in Berührung kommen.

Fipronil steht im Verdacht, krebserregend zu sein. In seltenen Fällen (hier ist immer zu beachten, dass bei Krankeitssymptomen ein Bezug zu dem Arzneistoff erwiesen sein muss. Treten Defekte erst nach Wochen auf, können diese nicht mehr kausal auf den Wirkstoff zurückgeführt werden) kann es zu Hautreaktionen, wie Rötungen, Juckreiz und bei Tieren Haarausfall kommen. Des Weiteren können vermehrter Speichelfluss und reversible neurologische Störungen, wie Überempfindlichkeit und Depression auftreten. Erbrechen und respiratorische Symptome wurden ebenfalls beobachtet.

Die „Task Force on Systemic Pesticides“, eine internationale Arbeitsgruppe unabhängiger Wissenschaftler, konnte anhand von zahlreichen Dokumentationen feststellen, dass es deutliche Nachweise für die Schädlichkeit von Fipronil gibt.

Beim Fipronil handelt es sich um Neonikotinoide, also um Nervengifte. Selbst ein Langzeitkontakt mit geringen, nicht tödlichen Dosen kann zu chronischen Schäden führen. Insbesondere Beeinträchtigung des Geruchssinn, Verschlechterung des Gedächtnisses, verminderte Fruchtbarkeit, geändertes Nahrungsverhalten, verminderte Nahrungsaufnahme, wie eingeschränkte Futtersuche bei Bienen, ein verändertes Grabverhalten bei Regenwürmern, Flugprobleme, und vermehrte Anfälligkeit für Krankheiten.

Quelle: Dr. Jean-Marc Bonmatin;“Centre National de la Recherche Scientific“ Frankreich.

 

 

 

Steffen Gruss
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