Entspannungsverfahren

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Entspannungsverfahren – Eine Wohltat für die Seele

 

Entspannungsverfahren

 

Geschichte und Entstehung von Entspannungsverfahren

Die unterschiedlichen Verfahren haben oft ihre eigene Entstehungsgeschichte. Es gibt über 5.000 Jahre alte Texte zum Yoga, die von Übungen zur Entspannung und zur Reinigung von Körper und Seele handeln.

Innerhalb der fünf großen Weltreligionen gibt es verschiedene Quellen, die von meditativen Techniken berichten. Auch griechische, römische und arabische Ärzte des Altertums betonten schon die Wichtigkeit von Achtsamkeit und Entspannung, z.B. um Körper und Seele im Gleichgewicht zu halten.

Aufgrund der frühen Ursprünge der Entspannungs- und achtsamkeitsbasierte Verfahren, kann man sie als ein Teil des „Weltkulturerbes“betrachten, auf dem viele der „moderne“ Verfahren basieren. Auch wenn wenn die Anfänge z.B. der Progressiven Relaxation und des Autogenes Training (welches seinen Ursprung in der Hypnose hat) im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts zurück zuführen sind, so basieren ihre Grundlagen auf dem Wissen von wesentlich ältere Traditionen und (Menschheits-)Erfahrungen.

 

Entspannungsverfahren

 

Entspannungsverfahren sind mittlerweile ein fester Bestandteil in der Behandlung vieler psychischer Erkrankungen, aber auch bei  anderen Erkrankungen wie z.B. von Kopfschmerzen, Depressionen und anderen Schmerzen haben sie sich bewährt. Als weiteres Einsatzgebiet eignen sich die unterschiedlichsten Methoden zur Entspannung besonders gut zum Stressabbau und sind somit ein wichtiger Bestandteil der Gesundheitsvorsorge (Prävention).

 

 

Zu den anerkannten und am meisten verbreiteten Entspannungsmethoden gehören:

  • progressive Muskelentspannung nach Jacobson (Schwergewicht mehr in Richtung der Wahrnehmung von psychophysischer Entspannung)
  • das autogene Training (ebenfalls liegt das Schwergewicht mehr in Richtung der Wahrnehmung von psychophysischer Entspannung)
  • das Biofeedback
  • moderne Hypnose
  • zahlreiche achtsamkeitsbasierte Meditationsformen wie Yoga oder Zen (Schwerpunkt  auf ein nicht wertendes, gelassenes aber äußerst waches Gewahrsein körperlicher, geistiger und emotionaler Vorgänge)
  • imaginative (auf der reinen Vorstellungskraft basierende) Verfahren
  • Focusing
  • Mentales Training oder psychologische (Stressbewältigungs-)Programme
  • Formen der Atemtherapie

 

Alle Entspannungs- und achtsamkeitsbasierte Verfahren haben dabei drei gemeinsame Grundelemente:

  1. Sie schulen eine gelassene, nicht wertende Form der Konzentration, die es ermöglicht, von körperlichen, geistigen und seelischen Spannungen loszulassen und sich auf sich selbst zu besinnen (Zentrierung, Kontemplation).
  2. Sie benutzen spezifische Rituale, innerhalb derer sich die Übenden auf bestimmte Wahrnehmungszonen besinnen. Die dort ablaufenden (Entspannungs-)Prozesse werden aufmerksam aber gelassen beobachtet und dadurch verstärkt. Beim Autogenen Training sind das z.B. Schwere (Muskelentspannung) oder Wärme (Gefäßentspannung), beim bestimmten Meditationsformen z.B. das Kommen und Gehen des Atems, bestimmte Bilder (Mandalas) oder Sprechgesänge (Mantren bzw. Chants, d.h. heilige Silbenfolgen wie z.B. Om) und beim Yoga oder der Progressiven Relaxation das Anspannen und Loslassen spezifischer Muskelgruppen.
  3. Alle Verfahren beinhalten zum Schluß Übungsschritte, welche Körper, Geist und Seele wieder aktivieren, um auf Alltagsanforderungen vorbereitet zu sein.

 

Ziele von Entspannungsmethoden

  • Entwicklung von Fähigkeiten zur Spannungsmodulation und Regulation
  • bewusste Lenkung von Wahrnehmungen
  • bewusste Steuerung von gewünschten Körperreaktionen
  • Förderung von Selbstkontrolle, Selbstwirksamkeit und Selbstwertgefühl

 

Einsatzgebiete der Entspannungsverfahren

Indikationen

  • Schmerzbewältigung
  • psychische Erkrankungen
  • Schlafprobleme
  • Stressbewältigung
  • Rehabilitation
  • Wellness, Psychohygiene

 

 

 

Steffen Gruss
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